Freitag, 26. April 2024

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Wohnungslosigkeit von Frauen ist „verdeckt“

Wohnungslosigkeit von Frauen ist anders als bei Männern und ist kaum sichtbar, weil Frauen solange wie möglich ihre Notlage verbergen und ohne institutionelle Hilfe auskommen wollen. Die Caritas OÖ macht auf das Problem dieser „versteckten“ Wohnungslosigkeit aufmerksam und stellt das Projekt „Krisenwohnen“ vor, das aus Spendenmitteln der im November laufenden Elisabethsammlung finanziert wird.

Viele Frauen versuchen bei Wohnungslosigkeit, bei Freunden unterzukommen oder gehen „Zweckpartnerschaften“ ein. Die eigentliche Wohnungslosigkeit bleibt also „verdeckt“. Oftmals schlittern Frauen dadurch in Abhängigkeiten, die in sexueller oder psychischer Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch enden. Ein weiterer Grund, warum Frauen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe meiden ist, dass diese Männer dominiert sind. Daher beträgt der Frauenanteil in Einrichtungen nur bis zu 20 Prozent. Wenn Frauen Kinder haben, ist der Druck besonders groß. In Notschlafstellen dürfen Kinder nicht übernachten und in betreuten Wohneinrichtungen für Frauen mit Kindern gibt es meist lange Wartelisten und nicht sofort einen Platz. Die Mütter befürchten außerdem, dass ihre Kinder im Fall der Obdachlosigkeit von der Kinder- und Jugendhilfe (früher: Jugendamt) fremd untergebracht werden.

Krisenwohnen der Caritas

Die Caritas OÖ hat verschiedene Einrichtungen, mit denen sie Frauen und Müttern in Wohnungsnot hilft: das Tageszentrum FRIDA, das „Haus für Mutter und Kind“, eine Delogierungsberatung und 12 Sozialberatungsstellen. 2013 wurde das Projekt „Krisenwohnen“ gestartet, das heuer von vier auf elf Wohnplätze erweitert wurde. Acht Wohnplätze sind dabei fix für Frauen bzw. Paare mit oder ohne Kinder reserviert. „Viele Frauen und Mütter, die ins Krisenwohnen kommen, können sich nach einer Trennung die Wohnung nicht mehr leisten. Günstige Mietwohnungen auf die Schnelle zu finden ist aber nicht so einfach. Dazu kommen die hohen Kautionen bzw. Ablösesummen, die sie nicht zahlen können“, berichtet Mag.a (FH) Michaela Haunold, Leiterin des Krisenwohnens. Ein weiteres Problem ist, einen Job zu finden, der mit den Öffnungszeiten von Kinderbetreuungseinrichtungen vereinbar ist.

Die betreuenden SozialarbeiterInnen der Caritas unterstützen bei der Arbeits- und Wohnungssuche. Außerdem müssen natürlich die Finanzen geklärt, rechtliche Ansprüche geltend gemacht werden und bei Kindern kommt die Suche nach geeigneten Betreuungsplätzen dazu.

„Im Moment übersteigt der Bedarf an Krisenwohnungen bei weitem die Plätze, die wir zur Verfügung stellen können. 36 Erwachsene und 35 Kindern könnten wir bislang aufnehmen. 64 Erwachsenen mit insgesamt 52 Kindern mussten wir leider eine Absage erteilten“, sagt Michaela Haunold.

Caritas OÖ-Direktor Franz Kehrer: „Wir versuchen die Lücken, die es im öffentlich finanzierten Netz an Einrichtungen für wohnungslose Menschen gibt, mit spendenfinanzierten Angeboten ein Stück weit zu stopfen. Es bräuchte aber dringend auch Maßnahmen von Seiten der Politik, um die Ursachen von Wohnungslosigkeit und spezifische Probleme von betroffenen Frauen anzupacken. Sehr dringend wäre der Ausbau von leistbarem Wohnraum. Speziell für Frauen mit Kindern bräuchte es weitere öffentlich finanzierte Notunterkünfte und den verstärkten Ausbau von Krabbelstuben- und Hortplätzen, um die Arbeitsmöglichkeiten zu verbessern.“

Angebote wie u.a. das Krisenwohnen und die 12 Caritas-Sozialberatungsstellen sind ausschließlich aus Spenden finanziert. Jetzt im November rufen wir als Caritas im Rahmen der „Elisabethsammlung“ dazu auf, für diese und andere Einrichtungen für Menschen in Not in Oberösterreich zu spenden. „Bitte, helfen Sie uns helfen! Gemeinsam können wir tausenden Menschen in Not in Oberösterreich wirksam zur Seite stehen“, so Caritas-Direktor Kehrer.

Spendenkonto RLB OÖ, IBAN:AT20 3400 0000 0124 5000, BIC: RZOOAT2L, Verwendungszweck: Elisabethsammlung

Weitere Infos unter www.caritas-linz.at

Hilfsbedürftige können sich an krisenwohnen@caritas-linz.at oder 0676 8776 2346 wenden.

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