Freitag, 26. April 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Initiative gegen Gewalt an Frauen

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister betonte, dass man bei der Präventionsarbeit bereits bei den ganz Jungen ansetzen müsse, man müsse das Thema somit auch in die Schulen und Bildungseinrichtungen mit hineinnehmen. „Viele Betroffene haben immer noch Angst darüber zu reden“, hielt Teschl-Hofmeister fest, dass es wichtig sei, den Betroffenen zu zeigen, dass es „niemals eine Rechtfertigung für Gewalt gibt, sie nicht alleine sind und dass es Hilfeleistungen gibt“.

Mit dem heutigen Symposium mit dem Titel „Achtsames Miteinander. Leben ohne Gewalt!“ wolle man zu einer Vernetzung der Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet beitragen und Vorreiter sein, führte die Landesrätin aus, dass sich auch der Austausch beim Runden Tisch „Gegen Gewalt an Frauen“ bewährt habe und dieser immer größer werde. Man habe den Teilnehmerkreis erweitert und stelle nun konkrete Themen in den Mittelpunkt. „Der nächste Runde Tisch geht in Richtung Schule und Bildung“, so Teschl-Hofmeister. Aus dem Runden Tisch hätten sich auch schon ganz konkrete Maßnahmen abgeleitet, etwa der Infofolder im Pocketformat mit dem Titel „Du hast das Recht auf gewaltfreies Leben“, der bei Handelsketten, Ärzten und sonstigen Einrichtungen aufgelegt worden sei und gut angenommen werde.

„Wir haben in Niederösterreich zehn Frauenberatungsstellen mit sieben Außenstellen, die Großes leisten“, führte Teschl-Hofmeister aus, dass es außerdem noch ein Gewaltschutzzentrum und sechs Frauenhäuser gebe. Außerdem wies sie auch auf niederschwellige Angebote wie das NÖ Frauentelefon mit der Nummer 0800 800 810 hin, das mit dem Hilfswerk betrieben werde.

Betreffend Schulklima und Vermeidung von Mobbing führte die Landesrätin aus, dass sie gerade dabei sei, mit der Bildungsdirektion ein Maßnahmenpaket zu erarbeiten. Friedensbotschafter in den Volksschulen und andere derartige Initiativen seien großartige Präventionsprojekte, die vor den Vorhang geholt werden sollen. Teschl-Hofmeister betonte, dass man ressortübergreifend gut zusammenarbeite und bedankte sich dafür bei ihrer Kollegin Königsberger-Ludwig.

Es sei „ein schönes Zeichen“, „dass diese Pressekonferenz gerade am Geburtstag der Kinderrechte stattfindet“, betonte Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, dass heute „30 Jahre Kinderrechte“ gefeiert werden. „Ein Kinderrecht ist, dass man gewaltfrei aufwachsen darf“, assoziierte die Landesrätin, dass wenn Frauen von Gewalt betroffen seien, fast immer auch Kinder mitbetroffen seien. Wenn man von „gewaltfrei leben“ spreche, sei es ganz wichtig, dass man auch erfahre, „wie man Konflikte gewaltfrei löst“, betonte Königsberger-Ludwig die Bedeutung von Präventions- und Achtsamkeitsprojekten. Es gelte im Kindergarten damit zu beginnen, achtsam mit dem Thema umzugehen, das ziehe sich ins jugendliche bis ins Erwachsenenalter.

In niederschwellige Angebote würden seitens des Landes 685.000 Euro investiert werden, informierte Königsberger-Ludwig. Den Runden Tisch „Gegen Gewalt an Frauen“ bezeichnete die Landesrätin als „sehr gute Initiative“. Hier werde nicht nur mit Frauen gearbeitet, sondern interdisziplinär, führte sie aus, dass auch Männerberatungsstellen, die Polizei und Menschen in Gesundheitsberufen dabei seien. Der nächste Runde Tisch widme sich dem Bereich Bildung (Kindergarten, Schule und Jugendarbeit) und es werde auch die Kinder- und Jugendhilfe dabei sein.

„Jede fünfte Frau ist von Gewalt betroffen. Es gibt aber keinen Grund, warum man Gewalt erfahren muss“, betonte Königsberger-Ludwig. Es gelte, Frauen Mut zu machen, Beratung in Anspruch zu nehmen. In die sechs Frauenhäuser in Niederösterreich investiere man 2,3 Millionen Euro. 100.000 Euro investierte man in ein Sicherheitspaket für die Frauenhäuser, damit diese sicherer seien, „denn es gibt immer mehr Männer, die vor dem Schutz der Frauenhäuser nicht Halt machen.“

Im Vordergrund des heutigen Symposiums „Achtsames Miteinander. Leben ohne Gewalt!“ stehen die Enttabuisierung des Themas und die Erarbeitung und Umsetzung von Strategien gegen häusliche und sexualisierte Gewalt. Insbesondere sollen dabei der Zusammenarbeit und Vernetzung aller Expertinnen und Experten in den Bereichen Gesundheits- und Polizeiwesen, Bildung und Fraueneinrichtungen besonderes Augenmerk beigemessen werden.

Kontakte zu den Frauenberatungsstellen, Frauenhäusern und zum Gewaltschutzzentrum in Niederösterreich findet man auf der Website des Landes Niederösterreich unter www.noe.gv.at/Frauen.

Weitere Arikel aus der Sparte

Aktuelle Autotests

Aktuelle Kurzmeldungen