Freitag, 26. April 2024

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Der Kia ProCeed GT im Test

Als sportlichstes Mitglied der neuen Kia Ceed-Familie präsentiert sich der ProCeed GT im Guten Tag Österreich Autotest.


Wir haben in der 204 PS starken GT – Version Platz genommen und ihn ausführlich unter die Lupe genommen.

Der fünftürige Shooting Brake verbindet ein eindrucksvolles, sportliches Design mit dem Platz und der Variabilität eines Kombis. Dieser Karosserietyp ist nicht nur für Kia eine Premiere: Es ist der erste Shooting Brake eines Volumenherstellers in der Kompaktklasse. Sein Publikumsdebüt gab der Neuling auf der Vienna Autoshow im Jänner. Der in Deutschland designte und entwickelte ProCeed wird wie seine Schwestermodelle – Ceed und Ceed Sportswagon – im slowakischen Žilina produziert und nur in Europa vertrieben.

Markante Silhouette: Flachstes Fahrzeug im gesamten C-Segment

Der schlank und geschmeidig wirkende Sportler ist das flachste Fahrzeug im gesamten C-Segment und unterscheidet sich in Haltung und Proportionen deutlich von den anderen Mitgliedern der Ceed-Familie. Vom Grundmodell wurden lediglich die Haube und die vorderen Kotflügel übernommen. Dennoch ist der ProCeed sofort als ein Kia zu erkennen – unter anderem wegen des Kühlergrills in Form der „Tigernase“, dessen Konturen sich auch im oberen Randprofil der Frontscheibe wiederfinden, sowie der unverwechselbaren Kia-Kombination von geschwungenen Oberflächen und klaren Kanten.

Das Frontdesign ist wie beim neuen Ceed durch gerade Linien geprägt. Obwohl der ProCeed die gleiche Breite hat wie das Grundmodell (1.800 mm), wirkt er unter anderem durch das Design des Frontstoßfängers und die etwas flachere Karosserie breiter.

Am stärksten unterscheidet sich der ProCeed von den anderen Ceed-Varianten in der Heckansicht. Der breite Stoßfänger und der Doppelrohrauspuff rechts und links verleihen dem Heck zusammen mit der relativ flachen Karosserie einen sehr energischen und dynamischen Ausdruck. Der Modellname steht in Großbuch-staben in der Mitte der Heckklappe – unter einem Lichtband, das die LED-Rückleuchten verbindet und dem ProCeed eine charakteristische Lichtsignatur gibt.

Sportliches Interieur, hoher Sitzkomfort, variabler Gepäckraum

Das Interieur-Konzept des ProCeed entspricht dem der anderen Ceed-Modelle und zeichnet sich durch ergonomische Gestaltung, hohe Materialqualität sowie viele Soft-Touch- und Metalloberflächen aus. Das Armaturenbrett hat ein übersichtliches, horizontal ausgerichtetes Layout, die Zentralkonsole ist zum Fahrer geneigt, und der hohe, freistehende 7-Zoll-Touchscreen des serienmäßigen Infotainmentsystems lässt sich leicht ablesen. Für eine betont sportliche Atmosphäre sorgen unter anderem ein schwarzer Dachhimmel, Metall-Einstiegsleisten und das unten abgeflachte Sportlenkrad, das bei den Modellen mit Doppelkupplungsgetriebe mit neuen Leichtmetall-Schaltwippen ausgestattet ist.

Die Sportsitze mit schwarzen Bezügen in Leder-Veloursleder-Kombination haben breite, straff gepolsterte Seitenwangen samt Oberschenkelauflagen und sorgen für einen ausgezeichneten Seitenhalt.

Das großzügige Interieur bietet allen Insassen reichlich Bein-, Kopf- und Schulterfreiheit. Aufgrund der niedrigeren Dachlinie liegt der Hüftpunkt der Rücksitze tiefer als bei den anderen Ceed-Varianten, um im Fond bequeme Plätze mit hohem Sitzkomfort zu gewährleisten.

Der Gepäckraum des Kia ProCeed ist größer als bei vielen konventionellen Kombis in der Kompakt- und sogar Mittelklasse. Mit 594 Litern fasst er 50 Prozent mehr als das Gepäckabteil der Schrägheckversion des Ceed (395 Liter) und liegt fast auf dem Niveau des Ceed Sportswagon (625 Liter), der über einen Gepäckraum im D-Segment-Format verfügt.

Bei der Variabilität steht der ProCeed dem Ceed Sportswagon in nichts nach. Die Rücksitzbank ist dreigeteilt (40:20:40) und lässt sich vom Gepäckraum aus bequem per Hebel umklappen, so dass ein langer, ebener Ladeboden entsteht. Zur Ausstattung gehören unter anderem Taschenhaken, Gepäcknetz und ein Ablagefach im Boden. Erhältlich sind zudem ein Gepäckraumtrennsystem auf Schienenbasis und eine sensorgesteuerte elektrische Heckklappe.

Fahrwerk für schnelle Kurven und hohen Reisekomfort

Das voll auf europäische Straßenverhältnisse zugeschnittene Fahrwerk mit Einzelradaufhängung hat das gleiche Konzept wie das der anderen Ceed-Varianten: MacPherson-Federbeine vorn und eine Mehrlenkerachse mit Stabilisatoren hinten. Für den ProCeed wurde es aber speziell abgestimmt und zeigt eine eigene, betont sportliche Charakteristik. Zum einen bietet es eine sehr schnelle, direkte Rückmeldung und eine besonders gute Kurvenkontrolle, zum anderen den Reisekomfort und die Fahrstabilität bei höheren Geschwindigkeiten.

Schadstoffarmes Turbotriebwerk und Doppelkupplungsgetriebe

Der Kia ProCeed GT wird von einem 150 kW (204 PS) starken, turboaufgeladenen 1,6-Liter-Benzindirekteinspritzer angetrieben, dessen maximales Drehmoment von 265 Nm fast über den gesamten Drehzahlbereich anliegt (1.500 bis 4.500 U/min). Das Doppelkupplungsgetriebe des ProCeed beinhaltet serienmäßig die Fahrmoduswahl „Drive Mode Select“ (Einstellungen: Sport / Normal). Deren Sport-Modus sorgt für ein besonders dynamisches Fahrerlebnis: Der Motor spricht direkter an, bietet einen satteren Sound und das Fahrzeug beschleunigt schneller, sowohl aus dem Stand als auch während der Fahrt.

Stauassistent, Smartphone-Integration und beheizbare Frontscheibe

Wie alle Varianten der neuen Ceed-Familie verfügt der ProCeed über ein breites Spektrum an Infotainment-, Komfort- und Sicherheitssystemen. Neben dem Audiosystem mit 7-Zoll-Touchscreen ist optional eine 8-Zoll-Kartennavigation inklusive Multimediadienst Kia Connected Services erhältlich. Bei beiden Systemen können per Android Auto™ oder Apple CarPlay™ auch Smartphone-Funktionen über den Touchscreen bedient werden. Zur Standardausstattung gehören Smart-Key, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und Dämmerungssensor. Erhältlich sind zudem unter anderem JBL-Premium-Soundsystem, beheizbare Frontscheibe, induktive Smartphone-Ladestation sowie Sitzheizung vorn und hinten (äußere Sitze).

Die Sicherheitsausstattung des Kia ProCeed beinhaltet serienmäßig sechs Airbags und modernste Assistenzsysteme wie Frontkollisionswarner inklusive Notbremsassistent, aktiven Spurhalteassistent, Müdigkeitswarner und Fernlichtassistent.

Zu den „Level 2“-Technologien des autonomen Fahrens zählt der Stauassistent, den Kia in der neuen Ceed-Familie erstmals in Europa einsetzt. Das System erkennt die Fahrbahnmarkierungen und hält den ProCeed mittig in seiner Fahrspur. Darüber hinaus orientiert es sich mit Hilfe von Radarsensoren am vorausfahrenden Verkehr und übernimmt das Beschleunigen, Bremsen und Lenken, während der Fahrer das Fahrumfeld überwacht. Der Stauassistent arbeitet bei Geschwindigkeiten von null bis 180 Stundenkilometer.

Erhältlich sind darüber hinaus adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Stop-and-go-Funktion, Spurwechselassistent mit Totwinkelwarner, Querverkehrwarner, Intelligentes Parksystem und ein Frontkollisionswarner mit Fußgängererkennung.

Daten Testfahrzeug:

Der Kia ProCeed GT im Test
(Bildquelle: ReschMedia)

 

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