Samstag, 27. April 2024

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Energie- und Umwelt-Gemeindetag im AKW Zwentendorf

Rund 450 Gemeindevertreter nahmen beim Energie- und Umwelt-Gemeindetag am 14. September im AKW Zwentendorf teil. Der Tag stand ganz im Zeichen gegen Atomkraft und für Innovation.

„Nein zu Atom, Ja zu Innovation – Der blau-gelbe Weg zur Energiewende!“, unter diesem Motto stand der von der Energie- und Umweltagentur NÖ abgehaltene „Energie- und Umweltgemeindetag“ 2018 in Zwentendorf. Niederösterreichs größter Kommunalgipfel fand 40 Jahre nach der Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerkes in dieser besonderen Location statt. Neben Impulsen von Expertinnen und Experten standen Beispiele aus dem Gemeindealltag, der Landesverwaltung und der Wirtschaft auf dem Programm. LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf meinte dazu: „Wir sind Vorbild in Europa und in der Welt. Denn seit 2015 decken wir den Strombedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien ab. Aber das ist nur ein Etappensieg, denn wir wollen sauberen Strom exportieren und dadurch die Atomkraft zurückdrängen. Denn der einzig richtige Weg ist der Komplettausstieg aus der gefährlichen Atomkraft. Dass vollständige Versorgung mit Ökostrom funktioniert, zeigen wir in Niederösterreich. Daran müssen sich unsere Nachbarn ein Beispiel nehmen.“ Neben dem Kampf gegen die Atomkraft sollen auch fossile Brennstoffe weiter reduziert werden. Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, Elisabeth Köstinger stellt bei der Veranstaltung klar: „Wir haben mit der #mission2030 das Ende des fossilen Zeitalters in Österreich ausgerufen. Nun müssen wir gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Die Energie- und Umweltgemeinderäte sind hier wichtige Botschafterinnen und Botschafter und vor allem Umsetzerinnen und Umsetzer in den Regionen. In den nächsten Wochen werden wir ein wichtiges Zeichen für ein erneuerbares Europa im Rahmen unserer Ratspräsidentschaft setzen, damit wir Kohle- und Atomkraft weiter zurückdrängen.“

Chancen der Digitalisierung nutzen

Neben der Energiebereitstellung geht es auch darum, die Energie effizient zu nutzen. Pernkopf fügte an: „Dafür gibt es volle Unterstützung seitens des Landes Niederösterreich. Mit der Energie-Spar-Gemeinde gibt es seit 2012 ein eigenes Förderprogramm. Seither wurden insgesamt fast 900 Energieprojekte realisiert, die ein Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro ausgelöst haben.“ Zeitgleich heißt es in diesem Zusammenhang die Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Für Energiebeauftrage wurde eine eigene App von Siemens programmiert, in der die Zählerstände eingetragen und vollautomatisch an die Energiebuchhaltung übertragen werden. „Unser Ziel lautet: weniger Bürokratie, mehr Entlastung. Heute haben wir die App mit einem eigenen Smartphone an 204 Energiebuchhaltungsvorbildgemeinden übergeben können“, freut sich Pernkopf.

Für Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ sind die Gemeinden entscheidender Faktor: „Stichworte sind unter anderem e-Mobilität, Klimawandelanpassung oder Smarte Straßenbeleuchtung. Die Gemeinden spielen bei der Umsetzung innovativer Technologien eine entscheidende Rolle. Wir sind die erste Anlaufstelle für alle Gemeinden und unterstützen von der Förderberatung bis zur Umsetzungsberatung.“

Business-Angel und e-Mobilitätspionier zu Gast

Als Keynote-Speaker referierten Michael Altrichter und Louis Palmer. Altrichter ist nach der Gründung von paysafecard und payolution, sowie deren Verkauf einer der aktivsten österreichischen Business-Angels. In der Puls4-Startup-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ sucht er als Teil der Investorenjury die innovativsten Unternehmen des Landes. Der Schweizer Umweltaktivist und e-Mobilitätspionier Louis Palmer umrundete von 2007 bis 2008 mit seinem Solartaxi die Welt. Seit 2011 organisiert er jährlich die WAVE-Elektroautorallye, bei der die Teilnehmer in acht Tagen 1.600 Kilometer zurücklegen. Heuer macht die e-Rallye am 27. September in Böheimkirchen einen Zwischenstopp.

Top-Unternehmerin des Jahres stellte Smart Street vor

Marie-Luise Fonatsch ist mit ihrem Melker Unternehmen Marktführerin in Sachen Lichtmasten. Die ausgezeichnete „Top-Unternehmerin des Jahres“ präsentierte das energieautarke Buswartehäuschen. Das Buswartehaus ist mit Photovoltaik und leistungsfähigen Speichermodulen ausgestattet. Die durch Sonnenlicht erzeugte Elektrizität kann sofort oder später verbraucht werden. Sie deckt den kompletten Bedarf, eine Verkabelung ist daher nicht notwendig. Damit werden Kosten und Ressourcen gespart. Modernste LED-Technik mit optimierter Linsenoptik sorgen beste Beleuchtung – und damit für Sicherheit. Eine intelligente Lichtsteuerung garantiert eine lange und trotzdem energiesparende Belichtungsdauer.

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