Mittwoch, 15. Mai 2024

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Wirtschaftsentwicklung 2017: Aussichtslage stabil – Digitalisierung als Chance

Die NÖ Unternehmen gehen für 2017 von einer stabilen Geschäftsentwicklung und Auftragslage aus, so die  Ergebnisse der aktuellen Wirtschaftsbarometerumfrage der WKÖ.

Besonders auffallend ist neben dem in Niederösterreich immer problematischer werdenden Fachkräftemangel die merkliche Zurückhaltung bei den Investitionen. „Hören Sie sich bei den Unternehmen um, Sie werden dies überall bestätigt bekommen“, sieht Niederösterreichs Wirtschaftskammer-Vizepräsident Josef Breiter dieses Ergebnis des Wirtschaftsbarometers auch aus zahlreichen persönlichen Gesprächen mit niederösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern zusätzlich unterstrichen. Zwar sei bei den größeren und exportierenden Betrieben das Investitionsklima besser als im KMU-Bereich, insgesamt gebe es aber überall noch ordentlich Luft nach oben. „Bei anhaltender „business as usual Wirtschaftspolitik“, so Dr. Christoph Schneider, Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), sei daher mit keiner Beschleunigung der Wachstumsdynamik in Österreich und Niederösterreich zu rechnen. „Laut unserer Befragung wollen nur 10 Prozent der niederösterreichischen Unternehmen 2017 ihr Investitionsvolumen aufstocken.“ Ersatzinvestitionen würden dominieren, hoffnungsvoller stimmten lediglich geplante Investitionen in Innovation und Digitalisierung, wobei erfreulicherweise bereits jetzt ein hoher Grad bei der betrieblichen Internetnutzung und digitalen Tools gegeben sei.  Die Beschäftigungsaussichten bleiben, wie die weiteren Ergebnisse des Wirtschaftsbarometers zeigen, zwar stabil. Allerdings plane nur ein geringer Teil der NÖ Betriebe Personal aufzustocken.

Pflänzchen Konjunktur zum Wachsen bringen

Angesichts dieser Ergebnisse hebt Breiter die Wichtigkeit von Investitionen gerade zum jetzigen Zeitpunkt hervor. „Jetzt müssen wir alles tun, um das zarte Pflänzchen Konjunktur zum Wachsen zu bringen. Ob und wieviel in der nächsten Zeit investiert wird, ist ganz entscheidend für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, für unser aller Wohlstand und für das gesellschaftliche Klima“, so WKNÖ-Vizepräsident Breiter. Die Investitionszuwachsprämie sei zwar eine gute Sache, es fehle aber an weiteren Investitionsanreizen. „Um die Konjunktur voll in Fahrt zu bringen, dafür ist die Investitionszuwachsprämie einfach zu schwach.“

Notwendig sei ein zusätzlicher Maßnahmen-Mix. Vor allem drängt Breiter auf eine Abschreibung für Neuinvestitionen in Form von 50 Prozent. „Diese Maßnahme wäre sofort wirksam, ist auch noch leicht administrierbar und wäre zudem mit keinem Steuerausfall für den Staat verbunden.“ Ein weiterer rasch wirksamer Investitionsanreiz wäre die Erhöhung der sofortigen Abschreibung für geringfügige Wirtschaftsgüter von derzeit 400 Euro auf 1.500 Euro. „Dies wäre zugleich Investitions- und Wachstumsimpuls und überdies brächte es noch eine Verwaltungsvereinfachung für die Betriebe.“ Außerdem setzt Breiter auf eine weitere Senkung der Steuerbelastung, insbesondere angesichts entsprechender Tendenzen im internationalen Umfeld. „Wir brauchen auch eine Senkung der Körperschaftssteuer von derzeit 25 auf 20 Prozent. Zusammen mit den anderen genannten Maßnahmen ergäbe dies den perfekten Turbo zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums.“

Zum Wirtschaftsbarometer

425 niederösterreichische Betriebe haben an dieser von der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) durchgeführten österreichweiten Befragung teilgenommen, was ein sehr aussagekräftiges Bild ergibt. Insgesamt gab es 3281 Antworten. Das Wirtschaftsbarometer ist die einzige österreichweite Konjunkturerhebung, die sich nicht auf statistische Prognosemodelle (basierend auf Daten der Statistik Austria) stützt, sondern auf eine Primärerhebung bei den österreichischen Unternehmen.

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