Sonntag, 28. April 2024

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Wirtschaftsdelegation aus NÖ im Silicon Valley

Ende April 2017 stattete eine niederösterreichische Wirtschaftsdelegation unter der Leitung von Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav dem Silicon Valley einen Besuch ab.  „Hier zeigt sich eindrucksvoll, was alles erreicht werden kann, wenn Wissenschaft, Bildungseinrichtungen und Wirtschaft eine Symbiose eingehen und den Boden für Innovationen aufbereiten – eine Strategie, die auch in Niederösterreich erfolgreich umgesetzt wird. Wir sind dabei im Europavergleich bereits hervorragend unterwegs, aber die Unternehmen im Silicon Valley sind die Königsklasse und an ihnen wollen wir uns orientieren“, hält Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav nach ihrer Rückkehr fest.

„In unserer Wirtschaftsstrategie 2020 haben wir einen klaren Fahrplan für die kommenden Jahre festgelegt und vier Kernstrategien definiert. Mit dreien davon – nachhaltiger Unternehmenserfolg und Internationalisierung, Forschung, Entwicklung und Marktumsetzung sowie Gründungen mit Wachstumsdynamik – haben wir uns bei dieser Reise intensiv auseinandergesetzt“, erläutert Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav die Hintergründe der Reise und ergänzt: „An der Delegationsreise haben auch namhafte Vertreterinnen und Vertreter wichtiger niederösterreichischer Bildungseinrichtungen teilgenommen. Es geht darum, den Studierenden den Unternehmergeist, der im Silicon Valley herrscht, nahe zu bringen. Dazu sind die Fachhochschulen die wichtigsten Multiplikatoren und Wissensvermittler. Um davon zu profitieren haben sich auch rund um die FH-Standorte Krems, Tulln, Wiener Neustadt und Wieselburg unsere Technopole angesiedelt, die von ecoplus betreut werden. Nur wenn wir innovative Köpfe haben, kann unser Erfolgsweg fortgesetzt werden und von Entwicklungen wie ‚Wirtschaft 4.0‘ profitiert werden.“

Bereits 2015 fand eine Marktsondierungsreise in die USA statt. Der Fokus des Besuchsprogramms in New York, Boston und Washington richtete sich damals unter anderem auf Digitalisierung, Robotik, additive Fertigungstechnologien sowie 3D-Druck und Industrie 4.0. Dieses Mal lag der Schwerpunkt auf dem Silicon Valley, das als weltweit bedeutendster Standort für unzählige IT- und Hightech-Unternehmen gilt. Über 17.000 Start-ups pro Jahr und Unternehmen wie Apple, Cisco, Facebook, Google, Intel und Tesla Motors haben im Silicon Valley ihren Ursprung. Im universitären Bereich sind neben der Stanford University und der University of California in Berkeley eine Vielzahl an renommierten Hochschulen vorhanden, Forschung wird beispielsweise im NASA Ames Research Center oder im Volvo Silicon Valley Research Center betrieben. „Mit der aktuellen Delegationsreise haben wir einen Einblick in die dortige Unternehmens- und Gründerkultur erhalten. Nun heißt es etwas von diesem speziellen Geist, der im Silicon Valley vorherrscht mit nach Niederösterreich zu nehmen. Unser Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Bildungseinrichtungen, Firmen und Forschungsinstituten weiter zu stärken. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg, aber es schadet nie, neue Inputs zu erhalten“, stellt Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Bohuslav klar.

Ein besonderes Highlight war eine gemeinsame Veranstaltung mit Open Austria, bei der niederösterreichische und amerikanische Top-Firmen der Luft- und Raumfahrt diskutierten – Titel der Veranstaltung: “The Race to Space”. Podiumsteilnehmer waren unter anderem Dr. Dan Rasky von der NASA, Bruce Pittmann von NASA  Ames Research Center, Dr. Alexander Reissner von AMR Propulsion sowie der niederösterreichische IT-Unternehmer Marcus Scheiber.

Das Silicon Valley ist aber auch die Heimat vieler neuer Geschäftsmodelle im Bereich Wirtschaft 4.0, die von Start-ups im Valley entwickelt wurden. Daher besuchte die Delegation bestehend aus Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die an den Technopolen beheimatet sind, einerseits bereits etablierte Unternehmen wie airbnb und facebook, erfolgreiche Start Ups wie spire und Audacy und das NASA Ames Research Centre.

Vereinbarung mit University California in Berkeley unterzeichnet

Andererseits standen auf dem Besuchsprogramm auch die Standford University und University California Berkeley, wo Landesrätin Dr.in Bohuslav einen Kooperationsvertrag unterzeichnete. Damit ermöglicht das Land Niederösterreich zwei Studierenden aus Niederösterreich die Teilnahme an der Entrepreneurship Summer School im Silicon Valley, um die US-amerikanische Gründungskultur bzw. diesen Spirit des Silicon Valley erleben zu können und gleichzeitig auch erste Kontakte zu knüpfen. „Damit wollen wir einen weiteren Schritt machen, dass wir in Niederösterreich das Land der (technologischen) Gründerinnen und Gründer werden. Unsere Studierenden stehen von der Ausbildung und dem Wissen nichts US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen nach, oft fehlen nur das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Gründergeist, der hier in den Vereinigten Staaten vorherrscht. Mit der Kooperation mit der Entrepreneurship Summer School wollen wir zwei Studierenden die Chancen geben, diesen Geist selber erfahren zu können“, erklärt Landesrätin Dr.in Bohuslav.

Die Delegation nutzte auch die Möglichkeiten wirtschaftliche Kontakte vor Ort zu knüpfen: „Die USA sind unser wichtigster Exportmarkt außerhalb Europas. Wir unterstützen unsere Unternehmerinnen und Unternehmer dabei, die Chancen, die sich in diesem Markt ergeben, nutzen zu können. Auch bei dieser Delegationsreise konnten die mitreisenden Wirtschaftstreibenden ihr Netzwerk in die Vereinigten Staaten verbessern. Uns Ziel ist es, die 1-Milliarden-Euro-Exportmarke in die USA zu knacken“, so Landesrätin Bohuslav weiter.

Der Delegation gehörten auch Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung Niederösterreich an. So zeigte sich Ingeborg Dockner, Spartenobfrau Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Niederösterreich von der Reise beeindruckt: „Der Innnovationsgeist und die Investitionsbereitschaft in den USA im Bereich Digitalisierung sind beeindruckend und sind für Europa Vorbild. Wir müssen das enorme Potenzial der Digitalisierung erkennen, denn sie bietet für alle Unternehmen neue Chancen aber auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Das geht nur durch eine gemeinsame Bündelung der Kräfte und Verbesserung der Rahmenbedingungen wie einer Flexibilisierung der Arbeitszeitmodelle, laufender Adaptierung der Berufsbilder mit der verbundenen Offenheit für neue Berufe oder Investitionen in Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Entwicklung und verbunden mit einem weiteren Breitbandausbau in NÖ.“

Thomas Salzer, Präsidenten der Industriellenvereinigung Niederösterreich, wurde darin bestätigt, dass ein Schlüssel für die erfolgreiche Zukunft in verstärkten Kooperationen liegt:  „Vom Spirit, der im Silicon Valley herrscht, können wir noch viel lernen. Niederösterreichs Betriebe sind jedoch auf einem guten Weg und genießen in den USA einen ausgezeichneten Ruf. Jetzt gilt es, noch mehr auf Digitalisierung und Innovationen zu setzen – insbesondere bei der Zusammenarbeit zwischen Industriebetrieben, Universitäten bzw. Fachhochschulen  und Start-Ups.“ Organisiert wurde die Delegationsreise von ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich. Tatkräftige Unterstützung bekam die niederösterreichische Delegation vor Ort durch Konsul Martin Rauchbauer und Georg Fürlinger, den Geschäftsführern von Open Austria San Francisco, dem gemeinsamen Büro des Außenministeriums und der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA der Wirtschaftskammer Österreich. „Auch dank der Zusammenarbeit mit Open Austria haben wir auf unserer Wirtschaftsdelegation viele Spitzenunternehmen kennengelernt und einen Einblick in den Spirit und die Unternehmenskultur bekommen“, erklärt ecoplus Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki, „diese Erfahrungen gilt es nun nach Niederösterreich zu transferieren und – umgelegt auf unsere Gegebenheiten – auch umzusetzen. Das Umfeld für erfolgreiches, technologieorientiertes Wirtschaften ist in Niederösterreich bereits ganz hervorragend: ecoplus hat in den vergangenen Jahren alleine in die Technologie- und Forschungszentren unter anderem in Wiener Neustadt, Wieselburg, Krems und Tulln über 100 Millionen Euro investiert. Daran werden wir jetzt anknüpfen und neue, zukunftsweisende Aktivitäten setzen.“

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