Montag, 29. April 2024

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Ortskernbelebung in Niederösterreich: Land startet neues Programm

Ein neues Programm zur Ortskernbelebung stellten heute Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Dr. Stephan Pernkopf im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz in St. Pölten vor.

„Die Familien suchen sich einen Bauplatz bzw. eine Wohnung in der Nähe des Arbeitsplatzes und dort, wo Kinderbetreuungseinrichtungen, Schulinfrastruktur und Nahversorgung passen. Das alles wird mit Lebensqualität und Wohnqualität verbunden“, sagte Mikl-Leitner. Laut einer Befragung würden sich viele Menschen eine Wohnung bzw. ein Haus im Ortskern wünschen. „Bereits in der Vergangenheit wurden viele Maßnahmen zur Ortskernbelebung über die Dorf- und Stadterneuerung umgesetzt“, erinnerte die Landeshauptmann-Stellvertreterin an die 738 Projekte, die in den letzten vier Jahren unterstützt wurden.

„Wir wollen in diesem Zusammenhang aber weiterhin ganz konkrete Maßnahmen umsetzen und haben deshalb ein drei Punkte Programm erarbeitet“, kündigte sie an. Die neue niederösterreichische Flächenmanagementdatenbank werde wesentlich dazu beitragen, einerseits leer stehende Gebäude besser zu erfassen und andererseits diese leichter zu verwerten. Der zweite Punkt umfasse die Verlängerung der Landesfinanzsonderaktion bis Ende 2018, „wodurch Gemeinden beim Ankauf von Häusern und Grundstücken direkt im Ortskern unterstützt werden“, so Mikl-Leitner. Bei der NÖ Wohnbauförderung werde die Darlehensunterstützung im großvolumigen Wohnbau für Ortskernprojekte ausgebaut und auf zehn Millionen Euro verdoppelt. Auch das Pilotprojekt „Ortskernbelebung im Waldviertel“ werde auf ganz Niederösterreich ausgerollt, meinte die designierte Landeshauptfrau. Davon würden Familien profitieren, die Häuser bauen, weil das Direktdarlehen um 5.000 Euro erhöht werde. Es sei auch geplant, die Förderbasis bei Sanierungen um 5.000 Euro zu erhöhen, hob die Landeshauptmann-Stellvertreterin hervor. Für dieses Programm nehmen wir rund sieben Millionen Euro in die Hand.

Landesrat Pernkopf sagte: „Früher wurde vielfach einfach Bauland gewidmet und dann aber nicht bebaut.“ Diese Entwicklung führte zu Zersiedelung, großen Bodenverbrauch und unnötigen Infrastrukturkosten. „Mit strengen Regelungen in der Raumordnung haben wir schon gegengesteuert. Neue Einkaufszentren dürfen längst nicht mehr auf der grünen Wiese errichtet werden und Bauland darf nur mehr neu gewidmet werden, wenn es auch benötigt wird“, informierte der Landesrat. Damit verhindere man, dass die Dörfer zu weit nach außen wachsen und gleichzeitig die Ortskerne entleert werden. Im letzten Jahr sei es dadurch bereits gelungen viele Baulücken zu schließen, zeigte sich Pernkopf erfreut: „Die Siedlungsentwicklung fand im vergangen Jahr vermehrt auf schon länger gewidmeten Flächen statt, statt an den Ortsrändern. Das ist eine Trendwende!“

„Durch eine neue Flächenmanagement-Datenbank können Gemeinden nun leer stehende Grundstücke systematisch erfassen, überdies sind leer stehende Objekte besser zu orten. Dadurch kann die Verwertung von Baulücken und Leerständen gezielt verbessert werden, etwa indem eine Grundstücksbörse geschaffen werden kann. Die Datenbank wurde vom Bayrischen Landesamt für Umwelt übernommen und für Niederösterreich adaptiert“, hob der Landesrat hervor. Die Datenbank sei bereits in den Pilotgemeinden Mistelbach, Gaweinstal und Gerasdorf (Seyring)  getestet worden, wo beachtliche Erfolge erzielt wurden. Die Datenbank wird allen Gemeinden kostenlos zur Verfügung gestellt.

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