Dienstag, 7. Mai 2024

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Ford Mustang Mach-E GT im Test

Der Mustang Mach-E GT ist die leistungsstärkste Version der rein elektrischen Mustang Mach-E-Baureihe, er übertrifft in puncto Drehmoment alle bisherigen Serienmodelle, die Ford in Europa angeboten hat. Im Guten Tag Österreich Autotest haben wir das „elektrische Raubtier“ ausführlich getestet.

Ein maximales Drehmoment von 860 Nm und eine Spitzenleistung von 358 kW (487 PS), katapultieren den Mustang Mach-E GT in lediglich 4,4 Sekunden aus dem Stand von 0 auf 100 km/h. Damit ist der Mustang Mach-E GT der sprintstärkste Fünfsitzer von Ford in Europa und macht ihn so zu einem echten Raubtier der Straße. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 200 km/h begrenzt.

Serienmäßig Allradantrieb 

Der Mustang Mach-E GT wird serienmäßig mit Allradantrieb und einer größeren Batterie (Extended Range) ausgeliefert. Die Batterie hat eine nutzbare Kapazität von 88 Kilowattstunden (kWh) – das entspricht einer Brutto-Kapazität von 98,7 kWh mit einer Reichweite von ca. 350 Kilometern bei unseren sehr flotten Testfahrten.

An einer Schnell-Ladesäule mit bis zu 150 kW Ladeleistung kann das elektrische Crossover-SUV in ca. zehn Minuten genug Energie für weitere 99 Kilometer tanken. Für den Auflade-Vorgang von zehn auf 80 Prozent des Batteriespeichers vergehen lediglich 45 Minuten.

Der Ford Mustang Mach-E GT ist das bislang stärkste Elektro-Serienmodell der Marke. Zwei ölgekühlte Permanentmagnet-Synchronmotoren (Wechselstrom) entwickeln eine kombinierte Leistung von 358 kW (487 PS) sowie ein beeindruckendes, maximales Drehmoment von 860 Nm. Der E-Motor an der Hinterachse erreicht sein maximales Drehmoment bereits nach einer Ansprechzeit von nur 0,5 Sekunden. Unabhängig davon steuert der E-Motor an der Vorderachse zusätzliche Leistung, Drehmoment und Traktion bei. Im Zusammenspiel sorgen die beiden Elektromotoren für eine beeindruckende Beschleunigung aus dem Stand heraus und für ein verbessertes Kurvenfahrverhalten.

Vierter Fahrmodus: Temperamentvoll Plus

Der „normale“ Mustang Mach-E bietet drei Fahrmodi, die der Fahrer über das zentrale Display auswählt: Zahm, Aktiv und Temperamentvoll. Je nachdem, welcher Fahrmodus eingestellt ist, werden die Kennlinien der Lenkung und des Fahrpedals, der Dämpfung und der simulierten Schaltvorgänge sowie des im Innenraum künstlich erzeugten Motorsounds entsprechend angepasst.

Der Mach-E GT-Antriebsstrang ist so kalibriert, dass je nach Fahrmodus ein stetig größerer Anteil des Drehmoments auf die Hinterräder übertragen wird – so dass sich das Fahrverhalten und die Fahrdynamik schrittweise von einem frontgetriebenen SUV (Fahrmodus: Zahm) zu einem dynamischen, heckgetriebenen Sportcoupé (Fahrmodus: Temperamentvoll) verändert.

Im Mach-E GT kommt mit „Temperamentvoll Plus“ ein zusätzlicher, vierter Modus hinzu, der nur für den Rennstreckeneinsatz zugelassen ist. Der „Temperamentvoll Plus“-Modus hilft dem Fahrer, die Leistung des Antriebsstrangs auf der Rennstrecke auszubalancieren, um konstant schnelle Rundenzeiten zu erzielen. Gleichzeitig wird in diesem Fahrprogramm die Traktions- und Stabilitätskontrolle so angepasst, dass der engagierte Akteur am Volant auf abgesperrten Strecken ein betont sportliches Fahrerlebnis genießen kann – sofern es die Vorschriften und Bedingungen erlauben.

Konkret: Im Fahrmodus „Temperamentvoll Plus“ reduziert die Elektronik die Aktivierungsschwelle der Elektronischen Sicherheits- und Stabilitätskontrolle (ESP) sowie der Traktionsregelung, um dem Fahrer einen größeren Handlungsspielraum zu lassen. Im Zusammenspiel mit der entsprechend modifizierten Drehmomentverteilung – die auf einen konstanten Kraft-Fluss auch bei dauerhaft hohem Leistungsabruf setzt und simulierten Herunterschaltvorgängen erhöht dies den Fahrspaß enorm. Außerdem wird der künstlich erzeugte Sound des Antriebsstrangs so verstärkt, dass man ihn auch im Stand hören kann.

Serienmäßiges MagneRide®-Fahrwerk

Ford hat die Auslegung des serienmäßigen MagneRide®-Fahrwerks für die hohen Anforderungen der europäischen Kunden modifiziert. Seine adaptive Funktionsweise basiert auf Stoßdämpfern mit einer metall-partikelreichen Hydraulik-Flüssigkeit, deren Viskosität sich über Magnetfelder nahezu in Echtzeit den veränderten Bedingungen oder auch dem gewählten Fahrmodus anpassen lässt. Das Ergebnis ist ein fließender Übergang zwischen besonders komfortablen Federungseigenschaften bis hin zu einer betont dynamischen Charakteristik.

Spezielle Pirelli-Reifen

Auch die Bremsen- und Reifenspezifikationen sind exklusiv auf den Mustang Mach-E GT zugeschnitten. Ford arbeitete eng mit Pirelli zusammen, um eine maßgeschneiderte Reifenmischung im Format 245/45 R20 sowie ein spezielles Reifen-Profil entwickeln zu können. Das Ziel waren Reifen, die dem höheren Leistungs- und Drehmomentniveau sowie dem Allradantrieb des supersportlichen Elektrofahrzeugs gerecht werden. Aufgezogen auf Acht-Zoll-Felgen, ein Zoll mehr als die Felgen des „konventionellen“ Mustang Mach-E, bieten diese Pirelli-Pneus außergewöhnlich guten Grip bei hoher Seitenstabilität.

Auch die Dimensionierung der Hochleistungsbremsen des Rennsport-Spezialisten Brembo entsprechen den Fahrleistungen des Mustang Mach-E GT: So weisen die innenbelüfteten Bremsscheiben an der Vorderachse mit 385 Millimeter den größten Durchmesser aller Mustang Mach-E-Modellversionen auf.

„Ein-Pedal-Fahren“ für mehr Reichweite

Der Mustang Mach-E GT bietet die Möglichkeit, mithilfe des deaktivierbaren sogenannten „Ein-Pedal-Fahrens“ die Reichweite zu vergrößern. Anstatt das Bremspedal zu betätigen, genügt es dank der Rekuperations-Verzögerung in den meisten Fällen, den Fuß vom „Gaspedal“ zu nehmen. Die dabei gewonnene kinetische Energie wird als Strom wieder in die Batterie eingespeist. Falls nötig, kann der Fahrer natürlich zusätzlich das Bremspedal betätigen.

Umfangreiche Serienausstattung

Außer dem Fahrerlebnis überzeugt der Mach-E GT auch durch eine umfangreiche Serienausstattung sowie einen markanten Auftritt. Dies beginnt bereits mit den exklusiven Karosserie-Farben Cyber Orange und Atoll-Blau Metallic, die den Mach-E GT auch optisch von den „zivileren“ Mach-E-Versionen abheben. Der eigenständig gestaltete Polycarbonat-Grill in „Dark Matter Grau“ setzt mit einem speziellen 3D-Effekt einen wirkungsvollen Kontrastpunkt, während auch die Bugschürze mit ihrer Spoiler-Lippe und den zusätzlichen Lufteinlässen der Frontpartie eine größere Eigenständigkeit verleiht.

Dem Mustang Mach-E GT sind auch die serienmäßigen 20-Zoll-Leichtmetallräder mit glanzgedrehten Flächen und glänzend schwarzen Zwischenräumen vorbehalten. Das in Kontrastfarbe „Schwarz“ lackierte Dach, Außenspiegelkappen ebenfalls in Kontrastfarbe Schwarz und Bremssättel in Rot komplettieren den dynamischen Auftritt. Die Modifikationen unterstreichen die schlanke und kraftvolle Erscheinung des Crossover-SUV, während sie die unverwechselbaren Ford Mustang-Merkmale beibehalten – sie kennzeichnen den Mustang Mach-E als nahen Verwandten des weltweit meistverkauften Sportwagens.

Auf Wunsch lässt ein Panorama-Glasdach noch mehr Licht in den Innenraum. Die serienmäßigen Ford Performance-Sportsitze bieten auch bei engagierter Fahrt exzellenten Seitenhalt. Ebenso wie das Lenkrad zeichnen sie sich durch ein Oberflächenmaterial aus, das die Qualität von Soft-Touch-Leder erreicht.

Für hochkarätige Klangerlebnisse sorgt das Premium-Soundsystem von Bang & Olufsen mit zehn Lautsprechern inklusive Subwoofer und einer Leistung von 560 Watt. Ein Teil der Lautsprecher fügt sich wie eine Soundbar nahtlos in den Armaturenträger ein und scheint geradezu über den Luftausströmern zu schweben – eine Formgebung, die den iF-Design-Award gewonnen hat.

Ford SYNC 4 an Bord

Zeitgleich mit der Mustang Mach-E-Baureihe feierte auch die vierte Generation des Kommunikations- und Entertainmentsystems Ford SYNC ihr Debüt. Ford SYNC 4 hat eine doppelt so hohe Rechnergeschwindigkeit wie die Vorgängergeneration – entsprechend schneller gelingt der Zugriff auf Navigations-, Musik- und Konnektivitäts-Funktionen. Die Benutzeroberfläche ist lernfähig und kann sich daher schnell auf die speziellen Vorlieben des Fahrers einstellen.

Die mit dem Ford SYNC-System kompatiblen Smartphones und andere Endgeräte docken kabellos über Apple CarPlay, Android Auto und AppLink an. Somit können die Kunden beliebte Apps bequem und sicher nutzen und steuern. Die Ford SYNC 4-Spracherkennung versteht Befehle in 15 europäischen Sprachen aus der Konversation heraus. Um Sprachbefehle optimal umzusetzen, nutzt das System sowohl die hinterlegten Erkennungsmuster als auch die Ergebnisse von Internetsuchen über das serienmäßige FordPass Connect-Modem.

Updates lassen sich per sicherer OTA-Datenübertragung (OTA = Over The Air) kabellos aufspielen. Hierdurch werden die Systeme mit der Zeit immer besser. Die Basis liefert ein 15,5 Zoll großer Full-HD-Hochformat-Touchscreen mit einer Bildschirm-Diagonalen von 39 Zentimetern, der sich wie ein Smartphone über Wisch- und Streichbewegungen leicht bedienen lässt und komplizierte Menüführungen erübrigt. Die digitale, waagerecht verbaute 10,2-Zoll-Instrumententafel misst 26 Zentimeter in der Diagonalen.

Im Mach-E GT ermöglicht die Ford SYNC 4-Architektur die individuelle Anpassung von mehr als 80 Fahrzeugfunktionen. Dazu legen die Nutzer des Fahrzeugs mithilfe der neuen Funktion „FordPass Remote Fahrzeugeinrichtung“ einfach ein personalisiertes Profil an und speichern dort ihre bevorzugten Einstellungen wie zum Beispiel häufig besuchte Orte oder nahe gelegene Ladestationen. Konfigurierbar sind darüber hinaus beispielsweise auch Abfahrtszeiten je nach Wochentag oder Komfort-Einstellungen wie die Wahl der Innenraum-Temperatur bis hin zur Ambiente-Beleuchtung. Alle diese Angaben können entweder online oder auf dem Smartphone in der kostenlosen FordPass-App festgelegt werden. Sie werden in der Cloud gespeichert.

Kofferraum-Volumen von bis zu 1.420 Liter

Dank der platzsparenden Anordnung der Batterie in der Bodengruppe zwischen den Achsen ließ sich eine clevere Raumaufteilung verwirklichen. Das Ergebnis ist ein Mustang mit den Abmessungen eines SUV, der fünf Erwachsenen einen bequemen Aufenthalt an Bord ermöglicht, zugleich aber auch ausreichend Platz für Reisegepäck bietet. So steht ein Ladevolumen von 402 Liter bereit. Werden die Rücksitze nach vorn geklappt, erweitert es sich auf bis zu 1.420 Liter.

Der Front-Kofferraum

Dort, wo sich bei Benzinern oder Dieseln der Verbrennungsmotor befindet, in der Regel also unter der Motorhaube (Fahrzeugfront), befindet sich beim Mustang Mach-E ein Kofferraum. Er bietet ein weiteres Ladevolumen von 100 Litern. Diese Ford MegaBox, die zum Beispiel auch für den Ford Puma zum serienmäßigen Lieferumfang gehört, eignet sich für nasse Sportbekleidung, schlammige Wanderstiefel oder sandiges Strand-Equipment, denn die Ford MegaBox ist vollständig mit Kunststoff ausgekleidet, auswaschbar und besitzt einen Wasserablauf. Daher lässt sie sich nach der Nutzung sehr leicht mit Wasser reinigen, das durch ein Ventil einfach abfließt.

Greift ein registrierter Fahrer zum Fahrzeugschlüssel und koppelt sein Smartphone erstmals mit dem Mach-E, werden sämtliche Einstellungen ans Fahrzeug übertragen. Ärgerliche und zeitraubende Start-Konfigurationen gehören der Vergangenheit an – der Fahrer steigt einfach ein und fährt los.

Neue Technologie „Digitaler Schlüssel“ (Phone as a key)

Clever ist die Technologie Digitaler Schlüssel“, bei der das Smartphone als digitaler Schlüssel zum Öffnen des Autos genutzt wird. Ford nennt diese Funktion, die mit der Mustang Mach-E-Baureihe ihre Premiere feierte,  „Phone as a key“, oder kurz: Paak. Erkennt das Auto via Bluetooth, dass sich ein entsprechend legitimiertes Smartphone (Phone…) nähert, entriegelt es die Türen (…as a key). Außerdem lässt sich der Mach-E GT per siebenstelligem, individuell programmierbaren Code auch über ein Ziffernfeld in der B-Säule öffnen. Auf konventionelle Türgriffe konnte daher verzichtet werden. Und mit einem separaten PIN-Code, der auf dem zentralen Touchscreen eingegeben wird, ist der Wagen fahrbereit. Wem dies zu futuristisch ist: Einen konventionellen Schlüssel zum Öffnen und Starten des Autos gibt es ebenfalls.

Umfassendes Paket an Fahrer-Assistenzsystemen

Mit einem umfassenden Paket an Fahrer-Assistenzsystemen macht der Mustang Mach-E GT jede Tour so sicher und angenehm wie möglich. Zur Serienausstattung gehören die Intelligente adaptive Geschwindigkeitsregelanlage samt Fahrspur- und Stau-Assistent mit Stop & Go-Funktion, der Toter-Winkel-Assistent, der Aktive Park-Assistent mit Ein- und Ausparkfunktion sowie teilautomatisierter Fahrzeugführung sowie der Pre-Collision-Assist mit automatischer Notbremsfunktion und Querverkehr-Erkennungssystem.

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