Freitag, 10. Mai 2024

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EU-Kommission zeichnet NÖ-Breitbandmodell aus

Mit dem Europäischen Breitbandpreis ehrt die Europäische Kommission herausragende Breitband-Internet-Projekte. Dabei ist Niederösterreich eine Sensation gelungen: Das NÖ-Breitbandmodell setzte sich unter 66 eingereichten Projekten aus ganz Europa durch. Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) wurde in der Kategorie „Offenheit und Wettbewerb“ ausgezeichnet. Wirtschaftslandesrätin Dr.in Petra Bohuslav, ecoplus Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki und nahmen die Auszeichnungen von Günther Oettinger, EU-Kommissar für die Digitale Wirtschaft, bei einem Festakt in Brüssel entgegen.

„Die Auszeichnung durch die EU-Kommission ist eine Bestätigung dafür, dass wir am richtigen Weg mit unserem Breitbandmodell sind. Für uns ist ein leistungsstarkes Glasfaser-Breitband-Internet eine Schlüsselinfrastruktur für die Stärkung des Standorts Niederösterreich. Denn nicht nur die heimischen Unternehmen, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren davon“, ist Wirtschafts- und Technologielandesrätin Dr.in Petra Bohuslav stolz über die Auszeichnung.

Der niederösterreichische Breitbandausbau erfolgt nach einem Drei-Schichten-Modell. Durch diese Trennung zwischen Infrastruktur, Netzbetrieb und Diensten, ist sichergestellt, dass alle Dienstanbieter einen transparenten, fairen und nicht diskriminierenden Zugang zum Endkunden haben. „Dieses Modell verspricht ein Maximum an Offenheit und Wettbewerb und davon profitiert letztlich die niederösterreichische Bevölkerung: Dort wo unser Modell bereits umgesetzt wurde, wissen wir, dass es möglich ist, Haushalte und Firmen mit Glaserfaser-Internet in Gigabit-Geschwindigkeit und zu einem leistbaren Preis zu versorgen. Ich freue mich, dass wir damit ein Vorzeige-Modell für ganz Europa geschaffen haben und das bestärkt uns in unserer Arbeit. Wir werden den niederösterreichischen Weg des Glasfaserausbaus weiterhin konsequent beschreiten, denn uns ist alles klar, die künftigen Herausforderungen wird unser Wirtschaftsstandort nur mit einer hochwertigen und verlässlichen Breitband-Infrastruktur meistern“, betont Wirtschaftslandesrätin Dr.in Petra Bohuslav.

Seit etwa einem Jahr läuft die Erprobung des nöGIG-Modells in vier Pilotregionen, zwei davon im Waldviertel (Waldviertler StadtLand und Thayaland) eine Pilotregion im Mostviertel (Ybbstal) und eine Pilotregion im Industrieviertel (Triestingtal). Bis 2018 sollen die Piloten angeschlossen sein. Nach dem Abschluss werden diese evaluiert, danach erfolgt der Startschuss für den nachfrageorientierten Glasfaserausbau im ganzen Bundesland. „Das Ziel ist klar: bis spätestens 2030 soll jeder Haushalt und jeder Betrieb mit Glasfaser-Internet versorgt sein. Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend. Bis zum Ende des heurigen Jahren gibt es durch die nöGIG niederösterreichweit circa 6.100 Haushalte und 400 Betriebe mit Glasfaseranschlüssen. Bis Ende 2018 werden 34.000 Haushalte und Betriebe mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. Dafür werden wir insgesamt 60 Millionen Euro investieren“, erklärt die Wirtschaftslandesrätin.

nöGIG-Geschäftsführer Prof. (FH) Mag. Hartwig Tauber ergänzt: „Wir sind keine Konkurrenz zu privaten Anbietern. Das ist uns ganz wichtig: Wir werden nur dort aktiv, wo Investitionen in die Glasfaserinfrastruktur für private Anbieter nicht rentabel sind und wo die Bevölkerung dies auch wünscht. Gerade haben wir in Waidhofen an der Ybbs eine Befragung gestartet. Nur wenn 40 Prozent der Haushalte für einen Glasfaseranschluss unterschreiben, starten wir den Ausbau. 7.800 Haushalte und Betriebe in ganz Niederösterreich haben bereits einen solchen Vertrag unterschrieben. Dieses Modell setzt daher auf Überzeugungsarbeit, Kommunikation mit der Bevölkerung und eine gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden.“

Die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der Niederösterreichischen Wirtschaftsagentur. ecoplus Geschäftsführer Mag. Helmut Miernicki betont: „In den vergangenen Monaten sind mehr als sechs Millionen Euro in die Pilotregionen geflossen. Der Großteil der Investitionen wurde durch niederösterreichische Unternehmen durchgeführt. Zahlreiche Arbeitsplätze wurden einerseits durch die Baumaßnahmen gesichert, andererseits aber auch durch die Tatsache, dass Unternehmen hochwertige Glasfaseranschlüsse erhalten und damit deren Standorte abgesichert wurden.“

Der Europäische Breitbandpreis 2016

Die EU-Kommission vergab die Auszeichnung für die besten Verfahren und Konzepte zur Planung und Umsetzung von Hochgeschwindigkeits-Breitbandnetzwerken in Europa auf Grundlage einer Fachjury-Wertung. Die fünf-köpfige Jury bewertete unter anderem die Wirksamkeit der Modelle, die Leistbarkeit von Dienstleistungen (Preis/Mbps), die Qualität der angebotenen Leistungen (Download und Upload Geschwindigkeit, etc.). sowie den Grad an Offenheit der geschaffenen Infrastruktur und das daraus resultierende Wettbewerbslevel. Die Jury setzte sich aus David Cullen (Unternehmer, Vereinigtes Königreich), Ana Garcia Robles (Generalsekretärin der Big Data Value Association, Spanien), Per-Olof Gustafsson (Schweden, stv. CEO des IT-Infrastruktur Unternehmens der Stadt Stockholm), Tomasz Kulisiewicz (Polen, Analytiker) und Thomas Langer (Deutschland, Consulter) zusammen. Neben Niederösterreich waren Umea Energie Broadband Umenet, (Schweden) und Coöperatieve Vereniging Fryslân Ring (Niederlande) in der Kategorie „Offenheit und Wettbewerb“ als Finalisten nominiert.

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