Donnerstag, 16. Mai 2024

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Alois Mock Institut: Experten diskutierten über Datennutzung

Das Analysieren von Massendaten macht Krebstherapien wirksamer, die Krimininalitätsbekämpfung erfolgreicher, die Verwaltung schneller. Das prophezeien Prof. Dr. Reinhard Riedl von der FH-Bern,  Gesundheitsökonom und Brustkrebsspezialist Univ.Prof. Dr. Christian Singer und Mag. Markus Popolari, Leiter der IKT Strategie im Innenministerium, in einer gehaltvollen Diskussion, die nicht verheimlichte, dass mit der Daten-Revolution auch Herausforderungen verbunden sind.

Gemeinsam mit Roche Austria und VAMED initierte das Alois Mock Institut diese Ausgabe der Reihe „Trends 20.30“ im Studio 44 der Österreichischen Lotterien zu einem der brennendsten Zukunftsthemen unserer Zeit. An die 200 Gäste verfolgten die Debatte über technologische Potenziale, zu strenge aber doch zahnlose Gesetzgebung und die Vorhersagbarkeit unseres Lebens durch Big Data und holten sich neue Impulse für ihre jeweiligen Handlungsfelder.

„Die unglaubliche Geschwindigkeit dieser Entwicklung macht es dringend notwendig, sich in allen Bereichen damit zu beschäftigen. Das Alois Mock Institut versteht sich dabei als Impulsgeber – und wird Big Data sicher noch öfter in den unterschiedlichsten Facetten erarbeiten“, so Wolfgang Sobotka, Präsident des Alois Mock Instituts.

„Was wir im Moment und auch in den nächsten Jahren erleben, ist die Ambivalenz, die allen großen technologischen Entwicklungen innewohnt“, richtete der erkrankte Kommunikationsexperte Rudi Klausnitzer per Email aus – und spricht damit an, dass neben allen Potenzialen auch Herausforderungen in der „Datenrevolution“ stecken. Dennoch zielte die Debatte am Podium darauf ab, den Nutzen von Big Data zu erfassen. Riesiges Potenzial hat die digitale Daten- und Wissensvernetzung etwa im Bereich der  Krebstherapie. So kann durch Vergleich von Gen- und anderen Daten berechnet werden, welche Therapie bei welchem Patienten besonders erfolgsversprechend ist. „Bald können wir maßgschneiderte Therapien anbieten, genau zurechtgelegt für Frau X und den Tumor Y“, macht es der Gesundheitsökonom und Brustkrebsspezialist Univ.-Prof. Dr. Christian Singer greifbar. Diese Vision kann mit Hilfe von sinnvollen Big Data Anwendungen Realität werden.

Um echte Vorteile für den Einzelnen zu generieren, braucht es aber ein breites Spektrum an Daten, die entsprechend vernetzt und analysiert werden. „Damit Menschen ihre Daten für so etwas abgeben, braucht es Vertrauen. Wir müssen Rahmenbedingungen schaffen – gesetzlich und technisch – , unter denen man Daten zielführend für den einzelnen User wie auch für Organisationen zur Verfügung stellen kann“, so Mag. Markus Popolari vom Innenministerium. Derzeit würden die Datenschutzbestimmungen zwar positive Effekte von Big Data bremsen, zugleich aber gegen globalen Datenaustausch wirkungslos sein.

Entscheidend sehen die Experten die Selbstbestimmung: „Wir müssen in der europäischen Datenschutzordnung das „Recht auf Kopie“ verankern. Das heißt, jeder hat das Recht, Daten, die von Behörden und Unternehmen über ihn gesammelt werden, in verarbeitbarer Form zu erhalten. Damit kann ich meine Daten selbstbestimmt einsetzen und etwa für die Forschung einsetzen lassen“, betont Prof. Dr. Reinhard Riedl von der FH Bern. Das und noch mehr diskutierten die drei Experten unter Moderation von Inge Winder. Den umfassenden Nachbericht gibt es in Kürze im neuen Mock-Report auf www.alois-mock-institut.at

„Die Diskussion hat eindeutig gezeigt, wieviel Handlungsbedarf es gibt, damit Österreich in dieser Entwicklung nicht zurückbleibt. Dieses Thema voranzutreiben, die Menschen darauf vorzubereiten und Unternehmen Spielraum zu geben, ist entscheidend“, resümieren die Partner Dr. Klaus Schuster von Roche Austria, Mag. Ludwig Bichler von VAMED und Mag. Martin Jekl, Geschäftsführer von win2day.

Über das Alois Mock Institut:

Das Alois Mock Institut – Forum für Zukunftsfragen ist ein gemeinnütziger Verein und beschäftigt sich mit den Themen, die unsere Welt von morgen prägen. Gesellschaftliche Entwicklungen, Trends in Wirtschaft und Arbeit, Veränderungen im Zusammenleben und Anforderungen an die Politik stehen im Zentrum des Interesses. Neben Publikationen stehen Veranstaltungen im Rahmen der Reihe „Trends 2030“ im Mittelpunkt unserer Arbeit. Diese sollen Erkenntnisse und zugleich neue Fragestellungen hervorbringen.

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