Samstag, 27. April 2024

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NÖ Kliniken: Digitaler Fortschritt bringt Vorteile für Patienten

Landesrat Ludwig Schleritzko: „Digitalisierung und künstliche Intelligenz zum Wohle der Patientinnen und Patienten."

Die Dokumentationsarbeit in den Kliniken werde mit einer neuartigen digitalen Spracherkennung verbessert, meinte Landesrat Schleritzko, der auch betonte: „Dieses moderne Programm wird nun auf das ganze Land ausgerollt und mittels Spracherkennung werden vollautomatisiert schriftliche Akte und Arztbriefe generiert.“ Die moderne Software ist auf medizinische Fachbegriffe ausgelegt und knapp 300 Ärztinnen und Ärzte in den NÖ Landeskliniken nutzen diese bereits. Bis Jahresende folgen weitere 613 Lizenzen. „Das bedeutet weniger Bürokratie und mehr Zeit für die Patientinnen und Patienten. Dies digitale Lösung läutet einen Paradigmenwechsel ein“, sprach er einen weiteren Aspekt an. Die Vermeidung von Tippfehlern und Missverständnissen verbessere die Qualität von Patientenakten und Befunden. Patientinnen und Patienten würden schneller mit ihren aktuellen Befunden aus der Ambulanz entlassen, erläuterte Schleritzko.

In Bezug auf die künstliche Intelligenz (KI) meinte der Landesrat: „In der Radiologie werden KI-gestützte Visualisierungen schon jetzt eingesetzt und unterstützen Radiologinnen und Radiologen in der Befundung. KI-unterstützte Lösungen ermöglichen spezielle Darstellungen sowie standardisierte Vermessungen und sind in der onkologischen, kardiologischen, pulmologischen und traumatologischen Versorgung unverzichtbar für eine schnelle und gleichzeitig hochwertige Befundung.“

Dr. Mag. Lukas Erhart von der klinischen Abteilung für innere Medizin im Universitätsklinikum St. Pölten nutzt die Software und führte aus: Früher habe der Mediziner den Arztbrief in das Diktiergerät gesprochen, die Schreibkraft habe den Text zu Papier gebracht, anschließend erfolgte ein nochmaliger Gegencheck durch den Arzt bzw. die Ärztin, dann die Korrektur durch die Schreibkraft und abschließend die Freigabe des Arztbriefes. Durch die neue digitale Spracherkennung werde der Gesamtprozess schneller abgeschlossen, so Erhart. „Das lernende System dahinter merkt sich Sprachgebräuche sowie auch die Dialekte und passt sich demnach an“, sagte er.

Ein weiteres Beispiel für digitalisierte Endoskopie kombiniert mit künstlicher Intelligenz (KI) ist die „Pill Cam“ – eine Kamera zum Schlucken. Eine pillenförmige Kapsel mit inkludierter Kamera wird in Form einer Tablette verschluckt, geht durch den Magen-Darm-Trakt und bildet diesen mit etwa 150.000 Aufnahmen ab. Dr. Günter Peter vom Landesklinikum Scheibbs erklärte dazu: „Mit der ‚Pill Cam‘ haben wir die Möglichkeit, eine sehr genaue Untersuchung vor allem des Dünndarms vorzunehmen. Dabei sind Stellen einsehbar, die mit dem Endoskop nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind.“

<small>(Bildquelle: NÖ LGA / Robert Herbst )</small>
(Bildquelle: NÖ LGA / Robert Herbst )

Die künstliche Intelligenz komme weiters routinemäßig bei allen Koloskopien zum Einsatz und befunde automatisch virtuell als Zweituntersucher mit, so Peter. Sie mache durch farbliche Kennzeichnungen auf kleinste Veränderungen an der Darmschleimhaut aufmerksam und könne dadurch Krebsvorstufen erkennen und somit die Qualität der Untersuchung erhöhen, meinte er.

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