Samstag, 27. April 2024

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Kinderbetreuung für Zweijährige in Niederösterreich startet

Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Angebot verbessert die Betreuungsmöglichkeiten für Familien erheblich"

„750 Millionen Euro nimmt das Land Niederösterreich gemeinsam mit den engagierten Gemeinden für die blau-gelbe Kinderbetreuungsoffensive in die Hand“, so Teschl-Hofmeister, „und ich denke, das ist ein mehr als deutliches Zeichen, um unseren niederösterreichischen Familien ganz klar zu zeigen, was sie und ihre Kinder uns wert sind.“ Bereits jetzt im Sommer habe die blau-gelbe Betreuungsoffensive an Fahrt gewonnen, was an den verringerten Schließtagen deutlich werde, die von drei Wochen auf eine Woche reduziert wurden.

Niederösterreich liege bei den unter Dreijährigen bei einer Betreuungsquote von über 30 Prozent, damit über dem Österreichschnitt, und sei die Nummer Eins bei den Flächenbundesländern. Bei den Drei- bis Fünfjährigen sei man österreichweit die Nummer Eins. „Nun werden wir ab 4. September in 15 Gemeinden in Niederösterreich auch Zweijährige betreuen und so eine weitere intensive Verbesserung der Betreuungsmöglichkeiten für unsere Familien schaffen“, sagt die Landesrätin. Dies sei der nächste wirklich große Schritt, um die Karenzlücke zwischen zwei und zweieinhalb Jahren ab 2024 in den Kindergärten schließen zu können – bis dann wolle man das Einstiegsalter von zwei Jahren flächendeckend umsetzen.
Zudem werde man versuchen, den beitragsfreien Vormittag (sieben bis 13 Uhr), den es in den Kindergärten bereits gibt, auch in den Kleinkinderbetreuungen schon im aktuellen Kindergartenjahr flächendeckend anzubieten. Gerade in Zeiten der Teuerung stelle dies eine weitere wichtige finanzielle Entlastung für Familien dar, „deshalb unterstützen wir als Land die Betreiber solcher Einrichtungen finanziell“. In Niederösterreich gebe es laut Kinderheimstatistik derzeit 359 Grippen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen, 341 Euro pro vergebenem Betreuungsplatz für unter Dreijährige in der Zeit von sieben bis 13 Uhr bezahle das Land aktuell. Zudem werde der Förderbeitrag automatisch um zehn Prozent erhöht, wenn das Kind eine sogenannte VIF-konforme Einrichtung (VIF: Vereinbarkeitsindex Familie) in Anspruch nimmt.

Auch ein flächendeckendes Nachmittagsbetreuungsangebot in Wohnortnähe wolle man ab 2024 in ganz Niederösterreich umsetzen. „Das Credo lautet: Vormittag kostenlos und Nachmittag kostengünstig und leistbar“, so die Landesrätin. „Wenn Nachmittagsbetreuung notwendig ist, dann haben wir uns auch hier bemüht, dass diese Betreuung auf jeden Fall leistbar bleibt.“ Sie sprach von einer Spanne von mindestens 50 Euro, die das Angebot kosten solle, bis maximal 180 Euro. „Das ist eine wesentliche Verbesserung und finanzielle Entlastung im Vergleich zum Zeitraum vor der blau-gelben Kinderbetreuungsoffensive“, meinte Teschl-Hofmeister. Sollten auch 50 Euro eine Hürde darstellen, dann könne man diese Grenze im Sozialhärtefall unterschreiten.

Überdies habe man im Rahmen der blau-gelben Kinderbetreuungsoffensive ein intensives Aus- und Weiterbildungsprogramm für Pädagoginnen, Pädagogen und Betreuungspersonen auf die Beine gestellt, um die Kinder ab zwei Jahren auch professionell erziehen, unterhalten und fördern zu können. „Wir bieten 400 Kurseinheiten mit 8.000 Plätzen, die in Anspruch genommen werden können, damit man sich auch pädagogisch gut auf diese Aufgabe vorbereiten kann“, sagt die Landesrätin.

Nicht nur am Angebot, sondern auch an der ohnehin schon sehr hohen Qualität der niederösterreichischen Kindergärten wolle man schrauben, und zwar „mit kleineren Gruppen und einem besseren Betreuungsschlüssel“, erklärt Teschl-Hofmeister. Bei den Kleinkindereinrichtungen werde dieser auf Eins zu Fünf verbessert:
auf fünf Kinder kommt eine Betreuungsperson. „Ein Personalschlüssel, den sich auch die Betreuungspersonen intensiv gewünscht haben“, sagte die Landesrätin.

Sie unterstrich abschließend: „Bei all diesen Angeboten, die nun auf dem Tisch liegen, ist es mir trotzdem noch einmal wichtig, zu betonen: keine Familie muss diese Angebote in Anspruch nehmen, denn die Wahlfreiheit ist und bleibt in Niederösterreich aufrecht.“ Es gebe also weder Pflicht noch Vorschriften zur Betreuung ab zwei Jahren.

Barbara Kainz, Bürgermeisterin der Stadtgemeinde Pöchlarn und selbst Kindergartenpädagogin, sagte in ihrem Statement: „Bei der Bedarfserhebung, die wir als Gemeinde gestartet haben, wurde der Wunsch nach der Senkung des Einstiegsalters von zweieinhalb auf zwei Jahre bestätigt.“ In Pöchlarn werden ab September von 40 angefragten Kindern bereits 27 das Betreuungsangebot annehmen.

Besonders positiv unterstrich sie die Zusammenarbeit der Abteilung für Kindergärten des Landes, den Kindergartenleitungen, Kindergartenreferenten und Pädagoginnen und Pädagogen, wie auch das Förderangebot des Landes Niederösterreich. „Wir hatten weniger finanzielle Belastung als erwartet und mussten somit kein anderes Gemeindeprojekt für das Projekt Kleinkinderbetreuung im Kindergarten zurückstellen“, so die Bürgermeisterin.

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