Freitag, 26. April 2024

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„Die stärkste Wohnbau-Offensive, die es jemals in Niederösterreich gab“

Im Gespräch mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Wohnbau-Landesrat Martin Eichtinger

Welches Ziel verfolgt das Land Niederösterreich mit der blau-gelben Wohnbaustrategie?

Mikl-Leitner: Die blau-gelbe Wohnbaustrategie ist ein umfassendes Gesamtkonzept mit einem klaren Ziel: Wohnen muss für alle Landsleute leistbar sein und Wohnen muss in allen Regionen unseres Landes lebenswert bleiben. Deshalb reagieren wir mit der blau-gelben Wohnbaustrategie auf aktuelle Herausforderungen. Wir wissen, die Gesellschaft wird immer älter und mobiler, die Anzahl der Single-Haushalte steigt, die Umwelt-Anliegen spielen eine immer wichtigere Rolle und es gibt neue, digitale Arbeitsformen. In unserer Strategie haben wir all das mitbedacht. Es ist die stärkte Offensive im Wohnbau, die es jemals in Niederösterreich gegeben hat.

Die Wohnbaustrategie umfasst drei Säulen, eine davon sieht die Stärkung des ländlichen Raums und der Ortskerne vor. Wie sehen hier die konkreten Maßnahmen aus?

Eichtinger: Im Rahmen der Wohnbauförderung werden für den Neubau und für die Sanierung ein finanzieller Bonus eingeführt, um ländliche Regionen als Wohnraum attraktiv zu halten. Im Durchschnitt soll es für ländliche Regionen – egal ob Wald- und Weinviertel oder Most- und Industrieviertel – bis zu 20 Prozent mehr Förderung seitens des Landes geben, um somit einen regionalen Ausgleich und Anreiz sicherzustellen. Darüber hinaus werden auch zur Belebung der Ortskerne zusätzliche und neue Anreize gesetzt. So wird etwa ein Ortskernbonus für Häuslbauer bis zu 12.000 Euro ausgeschüttet, abhängig von der Lage und der Beschaffenheit des Projekts.

Welche Möglichkeiten der Sanierung im Ortskern umfasst die Wohnbaustrategie?

Mikl-Leitner: Wer sein Haus im Ortskern sanieren möchte, kann sich zukünftig einen Teil der Sanierungskosten mittels Einmalzuschuss des Landes fördern lassen, zusätzlich zur bestehenden Ankaufsförderung. Dieser Einmalzuschuss kann für sämtliche Sanierungen im Eigenheimbereich in Anspruch genommen werden. Ganz neu ist ein Anreiz für gewerbliche Bauträger. Erstmals führen wir in Niederösterreich das ‚Bauherrenmodell‘ ein, wodurch gewerbliche Bauträger Anspruch auf Förderungen erhalten, wenn sie leerstehende Gebäude in Ortszentren – sprich Hotels, Kinos oder Gasthäuser – als Miet-Wohnungen sanieren. Ziel ist es, dass die bereits bestehende Bausubstanz in den Ortskernen saniert und für Wohnungen genutzt werden soll.

Betrifft das nur gewerbliche Bauträger?

Mikl-Leitner: Nein. Auch die gemeinnützigen Genossenschaften erhalten zukünftig einen Ortskernbonus im Sanierungsbereich in Form einer Ankaufsförderung für mehrgeschossige Wohnbauprojekte.

Wie stellt das Land Niederösterreich weiterhin günstige Mieten im geförderten Wohnbau sicher?

Eichtinger: Gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) sorgen wir in Zukunft für noch günstigere Mieten in Wohnungen des Landes. Wir konnten nämlich 125 Millionen Euro von der EIB erhalten. Dadurch wird der geförderte Wohnbau in Zukunft noch günstiger und leistbarer finanziert. Das bedeutet konkret: Die Mieten in zukünftigen Wohnungen des Landes werden um bis zu 200 Euro pro Jahr günstiger. Angesichts der steigenden Preise sparen sich die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher in den geförderten Wohnungen des Landes bares Geld.

Wie unterstützt die Wohnbauförderung junge Menschen?

Mikl-Leitner: Wir verdoppeln die Jungfamilienförderung von 5.000 auf 10.000 Euro. Es wird auch die Fördersumme für das 1. Kind von 8.000 auf 10.000 Euro erhöht. Für jedes weitere Kind gibt es dann zukünftig ebenfalls 10.000 Euro an Förderung. Damit werden wichtige Unterstützungs-Leistungen gesetzt, um jungen Familien gezielt unter die Arme zu greifen. Das Modell ‚Junges Wohnen‘ ist eine Erfolgsgeschichte, die wir zusätzlich jetzt verstärken.

Wie funktioniert ‚Junges Wohnen‘?

Eichtinger: Speziell für Jüngere hat das Land Niederösterreich seit 2013 ein eigenes Fördermodell entwickelt. Das Modell ‚Junges Wohnen‘ wird nun noch stärker umgesetzt, weil die Nachfrage sehr hoch ist. Vor kurzem wurde die 450. Wohnung für Junge gebaut. 200 weitere Wohnungen folgen. Diese Wohnform ist für Junge Menschen bis 35 besonders attraktiv, aufgrund des geringen Eigenfinanzierungsbeitrages von max. 4000 Euro. Die Wohnungen haben eine maximale Größe von 60 Quadratmeter.

Welchen Tipp geben Sie für die Wohnungssuche in Niederösterreich?

Mikl-Leitner/Eichtinger: Wer eine günstige Wohnung sucht, ist beim Land Niederösterreich genau richtig: Derzeit sind fast 900 Wohnungen des Landes kurzfristig online verfügbar. Nutzen Sie das Angebot und holen Sie sich eine neue Wohnung unter www.noe-wohnbau.at.

Zahlen zum Wohnbau

  • Jährlich unterstützt das Land NÖ 45.000 Familien und Haushalte mit unterschiedlichen Maßnahmen im Rahmen der Wohnbauförderung.
  • Jährlich bauen die gemeinnützigen Genossenschaften für das Land NÖ rund 6.150 Wohnungen und Häuser.
  • Im Vorjahr waren rund 777 Millionen Euro für Investitionen in den Wohnbau in NÖ vorgesehen.
  • Dadurch werden jährlich rund 30.000 Arbeitsplätze in NÖ gesichert und ein Investitionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro ausgelöst.
  • In 9 von 10 Gemeinden stehen vom Land Niederösterreich geförderte Wohnungen.

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