Donnerstag, 25. April 2024

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Image der Lehre hat sich in Niederösterreich erheblich verbessert

Die in Niederösterreich bestens funktionierende Sozialpartnerschaft habe im Lehrlings- und Berufsausbildungsbereich richtungsweisende Initiativen für ganz Österreich gesetzt. Das zeigten Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl, Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser und AMS Landesgeschäftsführer Sven Hergovich heute bei einem gemeinsamen Pressegespräch in St. Pölten auf.

WKNÖ-Präsidentin Zwazl sprach vom „niederösterreichischen Weg, den wir als Sozialpartner gemeinsam erfolgreich beschritten haben und bei dem uns das AMS Niederösterreich die ganzen Jahre hindurch tatkräftigst unterstützt hat.“ Den österreichweit höchsten Zuwachs von 4,1 Prozent bei Lehrlingen werten die Sozialpartner als klaren Beweis, dass die Trendwende am niederösterreichischen Lehrstellenmarkt geschafft worden sei. „Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Er ist das Ergebnis jahrelanger umsichtiger sozialpartnerschaftlicher Zusammenarbeit“, betonte AKNÖ Präsident Wieser.

Gelebte Ausbildungsgarantie

AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich verwies darauf, dass Personen ohne Ausbildung im Lauf ihres Berufslebens im Schnitt zwölf Jahre arbeitslos seien: „Mit einem Bündel an gemeinsamen Initiativen des AMS, des Landes NÖ und der niederösterreichischen Sozialpartner, gelingt es uns, Arbeitslosigkeit einzudämmen und der Wirtschaft die Fachkräfte langfristig zur Verfügung zu stellen. So wird aus einer gelebten niederösterreichischen Partnerschaft eine gelebte Ausbildungsgarantie.“

Als Beispiele für erfolgreiche in NÖ gestartete Initiativen führte Zwazl den von ihr initiierten NÖ Begabungskompass an: „Diesen haben seit 2012 über 95.000 niederösterreichische Schülerinnen und Schüler absolviert. Mittlerweile ist daraus ein österreichweites Erfolgsmodell geworden.“  Indem den Jugendlichen ihre jeweils indivíduellen Stärken aufgezeigt werden, würden schon im Alter von 13 und 14 Jahren die richtigen Weichen für den Arbeitsmarkt gestellt.

Lehre auch für Ältere attraktiv

 „Je früher die Jugendlichen mit der Berufswelt in Verbindung kommen, desto eher entscheiden sie sich für eine Lehrausbildung“, betonte Präsident Wieser. Bei mehr als 200 Lehrberufen sei es von großer Wichtigkeit, das vielfältige Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten möglichst breitflächig bekannt zu machen, verwies der AKNÖ-Präsident auf die zahlreichen Berufsinfoveranstaltungen in Niederösterreich. All diese Bemühungen hätten letztendlich maßgeblich zur Verbesserung des Images der Lehre beigetragen. Wichtig sei es, das Thema Lehre breiter zu denken, so Zwazl: „Deshalb haben wir bewusst die „Lehre nach der Matura“ und ebenso die Lehre für Erwachsene propagiert.“ Mit Erfolg, so Zwazl: „Über 10 Prozent der Lehranfänger sind über 18 Jahre alt.“

NÖ Vorzeige Projekte

Im Bereich der Lehrerfortbildung sei der Masterlehrgang für Berufsorientierung an der Pädagogischen Hochschule in Baden ein österreichweit einzigartiges Vorzeige-Projekt, dass die Sozialpartner vor 4 Jahren ins Leben gerufen haben. „100 Lehrerinnen und Lehrerinnen absolvieren diesen Lehrgang“, berichtete Markus Wieser, „25 davon haben ihn bereits abgeschlossen.“ Es gäbe keine vergleichbare Ausbildung in ganz Österreich, meinte Markus Wieser nicht ohne Stolz: „Wir können mit Fug und Recht behaupten, dass wir die Berufsorientierung in der Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer etabliert haben.“

Die Sozialpartner betonten auch, dass es mehr Maßnahmen brauche, um den angehenden Fachkräften bestmögliche Zukunftsperspektiven zu ermöglichen. Vorbildlich sei in diesem Zusammenhang die NÖ Aktion Let‘s Walz, mit der Lehrlinge im Ausland ihr Wissen und ihre Persönlichkeit erweitern könnten: „Seit 2017 haben 334 Lehrlinge im Rahmen dieser Aktion ein vierwöchiges Auslandspraktikum absolviert“, sagte Präsidentin Zwazl. Ihr Wunsch: „Jeder Lehrling sollte zumindest einmal während seiner Lehrzeit die Möglichkeit bekommen, solche Erfahrungen zu sammeln.“

Alle Potenziale am Arbeitsmarkt nutzen

Einig sind sich AKNÖ, WKNÖ und AMS darin, dass aufgrund des immer heftiger werdenden Facharbeiterbedarfes alle am Arbeitsmarkt vorhandenen Potenziale genutzt werden müssten, um möglichst viele Menschen in ein nachhaltiges Beschäftigungsverhältnis zu bringen. Als Modellfall bezeichnete Präsidentin Zwazl in diesem Zusammenhang das Ausbildungszentrum Niedernondorf im Waldviertel: „Hier sollen Junge, die noch nie in einem Ausbildungsverhältnis waren, gemeinsam mit älteren Arbeitslosen, wieder jobfit gemacht werden.“

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