Deutliche Verbesserungen bei Umsätzen und Auftragslage, Investitions- und allgemeines Wirtschaftsklima noch getrübt – WKNÖ-Präsident Ecker drängt für Betriebe auf „Kostensenkungen auf allen Ebenen“
Verbesserungen bei den Erwartungen der niederösterreichischen Unternehmen in Bezug auf die Entwicklung bei den Umsätzen und der Auftragslage, aber weiterhin eine gedämpfte Grundstimmung, zeigt das aktuelle Sommer-Wirtschaftsbarometer der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ). „Wir sehen im Vergleich zum Vorjahr eine grundsätzliche Verbesserung, aber weiter auf einem schwierigen Niveau“, fasst WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker die Befragungsergebnisse zusammen. „Sechs von zehn NÖ Unternehmer:innen nennen ‚Allgemeine Unsicherheit‘ als zentralen Hemmschuh für die Wettbewerbsfähigkeit – das muss aufgebrochen werden.“ Zur weiteren Ankurbelung des Wirtschaftsklimas drängt Ecker auf Kostensenkungen für die Betriebe auf allen Ebenen – von den Arbeitskosten über die Energiekosten, insbesondere in Hinblick auf Netzkosten bis zu Erleichterungen durch einen Bürokratieabbau. Das Steuersystem dürfe nicht weniger Arbeiten, sondern müsse Vollzeit und Arbeiten in der Pension belohnen.
Positive Auftragserwartungen gegenüber Vorjahr mehr als verdreifacht
Konkret gehen 34,4 Prozent der teilnehmenden Betriebe am Wirtschaftsbarometer von steigenden Umsätzen in den nächsten zwölf Monaten aus. Zum Vergleich: im Sommer 2024 rechneten nur 21,9 Prozent der Unternehmen mit Zuwächsen. Zugleich hat sich der Anteil der Betriebe, die mit Umsatzrückgängen rechnen, von 54,9 Prozent (Sommer 2024) auf nunmehr 27,5 Prozent praktisch halbiert. Ähnliche Verbesserungen gibt es auch bei der Auftragslage: Hier hat sich der Anteil der Unternehmen, die von einer Verbesserung in den nächsten zwölf Monaten ausgehen, gegenüber Sommer 2024 von 11,2 Prozent auf 35 Prozent mehr als verdreifacht. Rückgänge erwarten hier 26,8 Prozent (2024: 45,7 Prozent).
Arbeitskosten, Unsicherheit und Bürokratie größte Hemmschuhe
Bei der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung fällt die Beurteilung gegenüber 2024 zwar ebenfalls positiver aus, hier überwiegt aber weiterhin die Skepsis. 28,5 Prozent der Betriebe, die künftig Verbesserungen erwarten (2024 waren es nur 2,7 Prozent), stehen hier 42,2 Prozent gegenüber (2024: 54,5 Prozent), die eine negative Entwicklung befürchten. Als die größten Hemmschuhe für ihre Wettbewerbsfähigkeit sehen die Betriebe die Arbeitskosten (69,8 Prozent), gefolgt von der allgemeinen Unsicherheit (57,1 Prozent) und der Bürokratie (48,2 Prozent). „Unsere Betriebe brauchen Kostensenkungen auf allen Ebenen. Das reicht von einer Senkung der Lohnnebenkosten über ein Bürokratieabbaupaket bis zu mehr Leistungsanreizen im Steuersystem für längeres Arbeiten und durch steuerfreie Überstunden“, fordert Ecker.
Investitionsklima „zentraler Schlüssel für notwendigen Aufbruch“
Damit könnte auch das derzeit weiter schwächelnde Investitionsklima angekurbelt werden. Positiv fällt hier auf, dass bei Neuinvestitionen der Unternehmen Zukunftsthemen wie Ökologie und Nachhaltigkeit, Innovation sowie Digitalisierung im Zentrum stehen. Umgekehrt planen drei von zehn Betrieben aktuell überhaupt keine Investitionen. WKNÖ-Präsident Ecker: „Wir müssen wieder ein positives Investitionsklima schaffen – bei Privaten ebenso wie bei den Betrieben. Denn Investitionen sind ein zentraler Schlüssel für den notwendigen Aufbruch.“