Bei den Berufseuropameisterschaften EuroSkills 2025 im dänischen Herning von 9. bis 13. September kommen acht der insgesamt 49 österreichischen Teilnehmer:innen aus Niederösterreich. Drei Tage lang zählt Leistung pur: Von Tischlereitechnik über Betonbau bis hin zu Industrie 4.0. Jedes Teammitglied hat bis zu einem Jahr Vorbereitung hinter sich – hunderte Trainingsstunden, begleitet von Expert:innen.
„Bewerbe wie die EuroSkills in Herning machen die zentrale Bedeutung gut ausgebildeter Fachkräfte sichtbar“, betont Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ, und ergänzt: „Die Berufseuropameisterschaften sind ein internationales Schaufenster für die Innovationskraft und Leistungsfähigkeit unserer Jungfachkräfte und zeigen, welch hervorragende Arbeit in den niederösterreichischen Ausbildungsbetrieben geleistet wird. Ich bin mir sicher, das blau-gelbe Team wird NÖ in Dänemark stark vertreten.“
Das niederösterreichische Team
- Betonbau: Lukas Miedler aus Horn, HABAU (Horn)
- Fliesenlegerin: Sara Sinhuber aus Rastenfeld, Fliesen und Öfen Reiter (Gföhl)
- Friseurin: Carina Kern aus Kilb, Brigitte Neu Verföhnt (Oberndorf an der Melk, Bezirk Scheibbs)
- Industrie 4.0: Raphael Beutel aus Unterrohrbach und David Herzina-Rusch aus Altenberg (beide ÖBB Infrastruktur AG, Wien)
- Nutzfahrzeugtechnik: Raphael Gremmel aus Breitenau, MAN Truck & Bus (Bad Fischau)
- Tischlereitechnik: Udo Gnadenberger aus Ziersdorf, Tischlerei und Möbelhaus Grünzweig (Ziersdorf)
- Digital Construction: Tobias Weißengruber aus Pixendorf, ODE Office for Digital Engineering (Wien)
Kurze Statements der Teilnehmer
„Mein Ziel bei den EuroSkills ist die Goldmedaille“, sagt Lukas Miedler, Betonbauer bei HABAU in Horn. Gemeinsam mit Teamkollegen Lukas Ritzberger aus Enns hat er intensiv trainiert. Im Team sieht er einen klaren Vorteil. „Was mich am Betonbau besonders begeistert, ist, dass man am Ende des Tages sieht, was man geschaffen hat.“ Nach Herning möchte er die Polierschule besuchen.
„Ich wollte schon immer ein Handwerk erlernen“, sagt Sara Sinhuber, Fliesenlegerin bei Fliesen & Öfen Reiter in Gföhl. Durch viel Training perfektioniert die 23-Jährige ihre Techniken und sieht die EuroSkills als Chance, neue Erfahrungen zu sammeln und sich weiterzuentwickeln. Am meisten begeistert sie, etwas zu schaffen, das Kund:innen viele Jahre Freude bereitet – und in ihrem Beruf will sie auch bleiben.
Carina Kern, Friseurin bei Brigitte Neu Verföhnt in Oberndorf an der Melk, sammelte bereits internationale Erfahrung bei den WorldSkills 2024 in Lyon, wo sie eine Medallion for Excellence gewann. Für Herning setzt sie auf intensives Training und den Zusammenhalt im Team Austria: „Ich will aus meinen bisherigen Erfahrungen das Beste mitnehmen und mich gezielt weiterentwickeln.“ Ihre Zukunft sieht sie klar: den Meister machen und ihr Wissen in Ausbildung und Wettbewerben weitergeben.
„Mich fasziniert das enorme Wissenspotenzial in der Mechatronik“, sagt Raphael Beutel, Automatisierungstechniker bei der ÖBB Infrastruktur AG. Nach Erfolgen bei den NÖ- und AustrianSkills tritt er nun bei den EuroSkills an, trainiert täglich mit Aufgaben vergangener Jahre und setzt dabei auf Teamarbeit mit David Herzina-Rusch. Besonders begeistert ihn die Industrie 4.0 – Automatisieren und Digitalisieren von Anlagen – sowie die Abwechslung im Beruf, die ihn auch in Zukunft begleiten soll.
David Herzina-Rusch, Mechatroniker und Automatisierungstechniker bei den ÖBB, hat sich intensiv auf die EuroSkills vorbereitet: „Entweder wir finden einen Weg, oder wir machen einen.“ Mit Trainings zu den Aufgaben der letzten Jahre und Teamarbeit mit Raphael Beutel sammelte er Erfahrung und blieb in Übung. Besonders schätzt er die Freiräume in seinem Beruf. Langfristig möchte er größere technische Projekte umsetzen.
Raphael Gremmel, Lkw-Techniker bei MAN Truck & Bus in Bad Fischau, freut sich darauf, sich „mit den besten Europas messen zu dürfen.“ Schritt für Schritt bereitet er sich mit internationalen Trainings, Theorieblöcken und Praxisübungen auf die Wettbewerbe vor. Am meisten schätzt er die Abwechslung in seinem Beruf, und für die Zukunft hat er klare Ziele: Meisterprüfung, Staatsmeistertitel und vielleicht die WM 2026.
„Ich erwarte mir einen fairen Wettbewerb, bei dem jeder sein Bestes geben kann“, sagt Udo Gnadenberger, Tischler bei der Tischlerei Grünzweig in Ziersdorf. Schon als Kind entdeckte er seine Leidenschaft für Holz, die ihn über die Lehre bis zur Meisterschule in Hallstatt führte. Für Herning trainiert er intensiv – nicht nur Technik, sondern auch Konzentration, Zeitmanagement und Präzision.
Tobias Weißengruber, BIM-Manager bei der ODE Informationstechnik GmbH, entschied sich nach Praktika und HTL-Zeit bewusst für die digitalen Aspekte der Baubranche. „Ich freue mich, meine Fähigkeiten bei den EuroSkills unter Beweis zu stellen und neue Erfahrungen zu sammeln.“ Die Vorbereitung läuft strukturiert mit Trainingsplan, praxisnahen Übungen und internationalem Austausch. Langfristig möchte er sein Bauingenieurwesen-Studium abschließen.
Zu den EuroSkills
Über 600 Talente aus 32 Ländern kämpfen in 38 Berufen um Edelmetall – mehr als 100.000 Besucher:innen fiebern mit. Startberechtigt sind Fachkräfte und Absolvent:innen berufsbildender Schulen unter 25 Jahren.
www.skillsaustria.at