Mehr als 23.000 User kommentierten den Wahltag auf Twitter
Der wiederholte Urnengang zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 dominierte gestern das österreichische Social Web. Der Medienbeobachter META Communication International hat das Geschehen auf Twitter in Echtzeit verfolgt und analysiert.
Wie schon bei der ersten Stichwahl wurden zehntausende Tweets mit Erwähnungen der beiden Kandidaten und vor allem auch des Hashtags #bpw16 erfasst. Unter dem Hashtag #beifunk verbreiteten zudem Wahlbeisitzer zahlreiche Eindrücke direkt aus den Wahllokalen.
Mit bis zu 530 Tweets pro Minute erreichte der Social Media-Buzz um 17 Uhr mit der Veröffentlichung der ersten Hochrechnungen seinen Höhepunkt. Danach kommentierten tausende Zuseher am Second Screen die Nachberichterstattung mit TV-Analysen und Diskussionsrunden auf ORF, PULS4, ATV und Servus TV.
Insgesamt verfolgten mehr als 23.665 User mit rund 63.211 Tweets den Wahltag.
Mit einem Anteil von 65% fand der nunmehrige Wahlsieger Alexander Van der Bellen deutlich häufiger Erwähnung als sein Gegenüber Norbert Hofer (35%).
Trotz des langen Wahlkampfs und unzähliger TV-Diskussionen blieb das Interesse an der Bundespräsidentschaftswahl im Social Web ungebrochen. Laut Maximilian Freissler, Leiter der Medienanalyse bei META, begründet sich dies darin, dass beide Kandidaten vor der Herausforderung standen, ihre Unterstützerinnen und Unterstützer ein weiteres Mal zum Wählen zu motivieren. Vor allem mit verstärkten Social Media-Kampagnen wurde daher versucht, sichtbar zu bleiben, mitunter zu polarisieren und ein hohes Maß an Emotionalisierung zu erreichen.
Die Bedeutung von Social Media für die öffentliche Meinungsbildung wird weiterhin zunehmen, so Freissler: „Social Media bieten für die Ansprache potenzieller Wählerinnen und Wähler teils mehr Möglichkeiten als klassische Medien. Botschaften und Inhalte können journalistisch ungefiltert verbreitet werden. Mögliche Zielgruppen werden direkt in ihrem Alltag erreicht, an ihrem Arbeitsplatz, unterwegs am Mobiltelefon – und das zu jeder Zeit.
“
Wie schon bei Heinz Fischer wird auch das Team von Alexander Van der Bellen das Potenzial von Social Media nun dazu nutzen, mit der Bevölkerung regelmäßig in den Dialog zu treten und im Wahlkampf entstandene Gräben wieder aufzulösen, zeigt sich Freissler zuversichtlich.