Die elektrische Transformation der Mobilität schreitet voran – und mit dem neuen vollelektrischen Ford Explorer RWD Extended Range hat der amerikanische Hersteller ein Fahrzeug auf den Markt gebracht, das mehr ist als nur ein SUV im E-Mantel. Gebaut in Europa, ausgestattet mit moderner Technik und überraschend alltagstauglich: Wir haben im Guten Tag Österreich Autotest den neuen Stromer auf Herz und Nieren geprüft.
Design & Auftritt – Amerika trifft Europa
Der Name Explorer lässt sofort an gewaltige Pick-ups, weite Highways und Nationalparks denken. Doch was Ford jetzt unter gleichem Namen nach Europa bringt, ist ein völlig neues Kapitel: ein mittelgroßer SUV auf Basis des Volkswagen MEB-Baukastens, gefertigt im traditionsreichen Werk Köln-Niehl.
Das Design wirkt kantig, aber aufgeräumt. Die Front tritt mit geschlossener Blende selbstbewusst auf, die 19-Zoll-Räder füllen die Radkästen souverän. Der Explorer wirkt modern, aber nicht überstylt – eine erfrischende Abwechslung in einer Zeit übertriebener Verspieltheit.
Antrieb & Fahrgefühl – Kraftvoll, leise, kultiviert
Unter der Haube, oder besser gesagt im Heck, arbeitet ein 210 kW (286 PS) starker E-Motor, gespeist von einer 77 kWh großen Lithium-Ionen-Batterie. Das reicht laut WLTP für bis zu 602 Kilometer, was ihn in dieser Preisklasse in die Spitzengruppe hebt. Und auch wenn dieser Wert in der Praxis nicht immer erreicht wird, sind selbst bei zügiger Autobahnfahrt über 500 Kilometer möglich – bei moderater Fahrweise sogar noch mehr.
Mit einem Drehmoment von 545 Nm geht der Explorer flott zur Sache: In 6,4 Sekunden schnellt er auf 100 km/h. Das Ganze geschieht angenehm leise und gleichmäßig – E-Power eben. Das Fahrwerk wurde komfortabel abgestimmt, bleibt aber auch bei schnellen Kurven kontrolliert.
Laden & Alltag – Gut aufgestellt
Am Schnelllader zieht der Explorer mit bis zu 135 kW Strom. Damit ist der Ladestand von 10 auf 80 Prozent in etwa 30 Minuten erledigt – nicht Klassenbestwert, aber praxistauglich. An der Wallbox lädt er dreiphasig mit 11 kW – für die heimische Garage ideal.
Im Alltag überzeugt er mit hoher Sitzposition, guter Übersicht und reichlich Platz. Der Kofferraum fasst 536 Liter, bei umgelegten Sitzen sind es sogar über 1.400. Auch in der zweiten Reihe reisen Erwachsene komfortabel, dank flachem Boden und viel Knieraum.
Technik & Ausstattung – Ford zeigt Mut
Der Explorer setzt auf ein eigenes Infotainment. Das große, vertikal montierte Touchscreen-Display lässt sich in der Höhe verschieben – ein netter Gag mit echtem Nutzwert (Stichwort: verstecktes Fach dahinter!).
Serienmäßig gibt es bereits LED-Licht, eine Wärmepumpe, beheizte Sitze und Lenkrad sowie zahlreiche Assistenzsysteme. In den höheren Ausstattungslinien wartet eine B&O-Soundanlage, Massagefunktion, Matrix-LED und ein großes Panorama-Glasdach.
Fazit: Der Explorer überrascht positiv
Ford gelingt mit dem neuen Explorer RWD ein bemerkenswerter Start in die E-Zukunft Europas. Er ist kraftvoll, komfortabel, sparsam und solide verarbeitet. Wer ein alltagstaugliches E-SUV sucht, das auf unnötige Spielereien verzichtet, aber in den entscheidenden Punkten überzeugt, sollte den Explorer auf die Liste setzen.
Und das Beste: Mit einem Einstiegspreis von unter 50.000 Euro (€ 48.890.- bei unserem Testfahrzeug) bleibt er im finanziellem Rahmen – ohne sich wie ein Sparmodell anzufühlen.
Kurzum: Der Ford Explorer ist kein Abenteurer mehr – sondern ein cleverer Begleiter für alle, die elektrisch unterwegs sein wollen, ohne auf Komfort zu verzichten.