AK-Präsident Markus Wieser: „Nach der Steuerreform braucht es nun eine weitere Entlastung des Faktors Arbeit“
16.243 Personen haben mit Hilfe der AK Niederösterreich bei den regionalen Steuersparwochen Geld vom Finanzamt zurückbekommen. Sie holten sich insgesamt 14,3 Millionen Euro vom Fiskus zurück. Das ist ein neues Rekordergebnis. Die Bandbreite der finanziellen Vorteile, die erzielt werden konnten, geht von einer Verringerung der Nachforderung bis hin zu mehreren Tausend Euro Gutschrift. „Da es sich um das Geld der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer handelt, ist es besonders wichtig, die zu viel bezahlten Steuern vom Finanzamt zurück zu holen“, sagt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser. Er betont: „Nach der Steuerreform braucht es nun eine weitere Entlastung des Faktors Arbeit.“
Ein Mann aus Mödling konnte sich für das letzte Jahr 7.690 Euro an zu viel bezahlter Lohnsteuer vom Finanzamt zurückholen. Mit der Arbeitnehmerveranlagung hat er sowohl den Alleinverdienerabsetzbetrag für zwei Kinder beantragt, als auch Werbungskosten (Vertreterpauschale, Ausbildungskosten), Ausgaben für Wohnraumschaffung, Personenversicherungen sowie Ausgaben für die Kinderbetreuung geltend gemacht. Eine Frau aus Schwechat bekommt für 2015 8.597 Euro an zu viel bezahlter Lohnsteuer vom Finanzamt zurück. Mit der Arbeitnehmerveranlagung hat sie sowohl Beiträge für freiwillige Weiterversicherung wie auch Pflichtversicherungsbeiträge geltend gemacht.
Auch kleinere Gutschriften sollte man sich vom Finanzamt zurückholen. Insbesondere jene ArbeitnehmerInnen, die keine Lohnsteuer, jedoch Sozialversicherungsbeiträge zahlen, können sich bei der Arbeitnehmerveranlagung die Negativsteuer zurückholen. Auf Grund der Steuerreform ist dies für das Veranlagungsjahr 2015 noch mehr als die Jahre davor. Die Arbeitnehmerveranlagung kann fünf Jahre rückwirkend durchgeführt werden.
Direktor Guth: 5.600 Beratungsstunden durch 46 BeraterInnen
AK Niederösterreich-Direktor Mag. Helmut Guth blickt auf vierzehn Jahre Steuerrückholaktion zurück: Begonnen wurde damit 2003 in den Bezirken Melk, Krems und Wiener Neustadt nach dem Hochwasserjahr 2002. Ab 2004 fand die Aktion bereits in allen Bezirken Niederösterreichs statt. „Das ist für die Arbeiterkammer Niederösterreich eine große organisatorische Herausforderung. Damit unsere Mitglieder sich nicht frei nehmen müssen, finden die Beratungen am späten Nachmittag bzw. frühen Abend statt“, erklärt Direktor Guth. „Bei 22.679 Beratungsterminen für 16.243 Personen und rund 5.600 Beratungsstunden durch 46 Beraterinnen und Berater nahmen wir auch 2016 einen großen Brocken an zusätzlichen Personalkosten in Kauf, um diese gut angenommene Aktion zu ermöglichen.“
Weitere Informationen zu Steuerthemen finden Sie auf: noe.arbeiterkammer.at.