Vitamin D hat für den Körper und vor allem für den Knochenapparat eine ganz besondere Bedeutung: es reguliert unter anderem den Kalziumhaushalt und kann – wie neueste Forschungen bestätigen – helfen, dem besonders schmerzhaften Gelenksrheumatismus vorzubeugen. Jetzt im Sommer gibt es Vitamin D gratis, in der richtigen Dosierung und noch dazu herrlich verpackt: in Form von Sonnenstrahlen.
Unter Gelenksrheumatismus oder Rheumatoider Arthritis versteht man eine chronischentzündliche Gelenkerkrankung, bei der das Immunsystem das körpereigene Gewebe angreift. „Bei der Erkrankung stehen die Gelenke im Mittelpunkt des Entzündungsprozesses“, erklärt Oberärztin Dr.in Andrea Aschenbrenner-Etzl, Internistin,
Betreuerin der Rheuma-Ambulanz und Leiterin des Departments für Akutgeriatrie und
Remobilisation am LKH Schärding und fügt hinzu: „Jedes Gelenk ist von einer schützenden Gelenkkapsel umgeben, deren Innenhaut eine Flüssigkeit absondert, die Gelenkschmiere. Bei der rheumatoiden Arthritis entzündet sich diese Gelenkinnenhaut. Die Entzündung führt zu Schmerzen, Schwellung, Erguss und einer Überwärmung des Gelenkes und schränkt seine Bewegungsfähigkeit ein. Des Weiteren setzt die Entzündung Enzyme frei, die den Knorpel und Knochen des betroffenen Gelenkes angreifen und zerstören können.“ Bei Menschen mit rheumatoider Arthritis liegt zudem häufig ein Vitamin-D-Mangel vor. Auswertungen der Daten von über 200.000 Studienteilnehmer/innen weltweit legen nahe, dass ein niedriger Vitamin D-Spiegel mit einem erhöhten Risiko für eine Rheumatoide Arthritis assoziiert ist.
Vorbeugung ist also angesagt – besonders bei jenen Menschen, die besonders gefährdet sind: also jene, bei denen Gelenksrheumatismus in der Familie liegt und auch bei Raucherinnen und Raucher.
Ab in die Sonne!
„Vitamin D wird mit Hilfe der Sonne zu großen Teilen im Körper selbst produziert und wird
nicht umsonst Sonnenvitamin genannt“, erläutert die Expertin. „Der menschliche Körper ist in der Lage, es mit Hilfe von Sonnenlicht selbst herzustellen.“ Wichtig ist jedoch, beim „Vitamin D-Tanken“ einige Punkte zu beachten. Es kann nur produziert werden, wenn die Sonne direkt auf die Haut einstrahlt, die UV-B Strahlung also nicht von Sonnenschutz oder Kleidung behindert wird. „Es empfiehlt sich, die Eigenschutzzeit der Haut auszunutzen und täglich rund ein Viertel der Körperoberfläche (Gesicht, Hals, Dekolleté, Teile von Armen und Beinen) von der Sonne bestrahlen zu lassen, bis das dem jeweiligen Hauttyp entsprechende Maximum der Bräunungszeit erreicht ist“, informiert die Medizinerin.
Über Eigenschutzzeit Bescheid wissen
Mit Eigenschutzzeit ist jene Zeitspanne gemeint, in der man die Haut ungeschützt der Sonne aussetzen kann, ohne dass sie sich rötet. Die Dauer der Eigenschutzzeit hängt vom Hauttyp ab. Es werden vier Hauttypen unterschieden:
Hauttyp 1: Hat meist rotblondes Haar, helle Augen, sehr hellen Teint, viele Sommersprossen, bekommt immer einen Sonnenbrand und wird nie braun. Die Eigenschutzzeit beträgt hier lediglich drei bis zehn Minuten.
Hauttyp 2: Hat blondes Haar, helle Augen, hellen Teint, oft Sommersprossen, bekommt fast immer Sonnenbrand, wird wenig braun. Die Eigenschutzzeit beträgt zehn bis 20 Minuten.
Hauttyp 3: Hat dunkelblondes bis braunes Haar, mittleren Teint, helle oder dunkle Augen,
bekommt selten einen Sonnenbrand und wird gut braun. Die Eigenschutzzeit beträgt 20 bis
30 Minuten.
Hauttyp 4: Hat dunkelbraunes oder schwarzes Haar, dunklen Teint, dunkle Augen, bekommt fast nie einen Sonnenbrand und wird immer braun. Die Eigenschutzzeit beträgt zirka 45 Minuten.
Auch die Ernährung hilft
Vitamin D lässt sich auch über bestimmte Lebensmittel – wie beispielsweise fettreiche
Fischsorten (Makrele, Lachs, Hering), Innereien, Champions oder Avocados – aufnehmen.
„Dennoch ist es selbst mit einer ausgewogenen Mischkost schwierig, die empfohlene
Tagesmenge für Erwachsene von 20 Mikrogramm zu erreichen“, informiert Oberärztin
Aschenbrenner-Etzl vom LKH Schärding und ergänzt: „Daher kann Vitamin D auch über
sogenannte Vitamin D-Ergänzungsmittel aufgenommen werden – dazu sollte aber im Vorfeld der Vitamin D-Spiegel gemessen und die Dosis medizinisch abgesprochen werden.“