Mittwoch, 24. April 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Selbstauflösende Implantate bei kindlichen Unterarmbrüchen

Im „Eltern-Kind-Zentrum“ am Standort Mödling des Landesklinikums Baden-Mödling werden bei kindlichen Unterarmfrakturen seit Kurzem Implantate verwendet, die sich nach abgeschlossener Bruchheilung von selbst auflösen. Dadurch entfallen Implantateentfernungen und mögliche damit verbundene Komplikationen.

In den vergangenen Jahren wurde an der Abteilung für Orthopädie und Traumatologie eine Arbeitsgruppe „Kinder-Traumatologie“ unter der Leitung von Assoz. Prof. Priv. Doz. Dr. Annelie Weinberg aufgebaut. Gemeinsam mit OA Dr. Christoph Röder und OA Dr. Clemens Seidl liegt der Fokus dabei nicht nur auf hochwertiger klinischer Abklärung und Behandlung der kleinen Patientinnen und Patienten, sondern auch auf entsprechender Forschung.

„Es konnten schon 109 Kinder und Jugendliche mit der neuen Methode erfolgreich operiert werden. Das ist nicht nur ein enormer Erfolg für die medizinische Forschung, sondern vor allem auch für die optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen“, freut sich LH-Stv. Stephan Pernkopf über die neue OP-Technik aus dem LK Baden-Mödling.

„In Zusammenarbeit zwischen meinem Lehrstuhl für klinische Forschung in Orthopädie und Traumatologie an der Universität für Weiterbildung Krems und der Forschungsgruppe um Prof. Weinberg an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie Graz wurde der Grundstein gelegt, eine klinisch seit Jahrzehnten etablierte OP-Methode so weiterzuentwickeln, dass die operative Versorgung kindlicher Unterarmbrüche keine zweite Operation zur Entfernung der eingesetzten Implantate mehr erfordert“, freut sich Prim. Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil über den Erfolg in seiner Abteilung.

„Seit etwa einem Jahr verwenden wir resorbierbare Implantate, die sich von selbst wieder auflösen. Dadurch werden unseren kleinen Patientinnen und Patienten und deren Eltern sämtliche Sorgen, Ängste, Risiken und Folgen eines weiteren operativen Eingriffes erspart“, erklären die SpezialistInnen für Kindertraumatologie.

Zum Forschungsprojekt:

Für jedes neue Behandlungsverfahren ist es unerlässlich, ein ausreichendes Maß an Sicherheit zu gewähren. Dazu müssen in unterschiedlichen vorklinischen Versuchsanordnungen sämtliche potenzielle Risiken ausreichend überprüft werden mit dem Ziel, solche Gefahren an „echten“ Patientinnen und Patienten später zu vermeiden. Nach intensiven vorhergegangenen Grundlagenforschungen sowie nach Einholung aller ethischen und rechtlichen Freigaben konnten elf internationale Kliniken für eine erste klinische Multi-Center-Anwenderstudie gewonnen und die ersten 76 Kinder mit diesen neuen Implantaten behandelt und vorläufig bewertet werden. Diese ersten Ergebnisse konnten nunmehr durch OA Dr. Christoph Röder in einem international angesehenen medizinischen Fachjournal („children“, Impact Factor: 2,835) veröffentlicht werden. Gleichzeitig ist es Herrn OA Dr. Clemens Seidl gemeinsam mit weiteren Mitgliedern unserer internationalen Forschungsgruppe gelungen, im selben Fachjournal eine Übersicht zur Gesamtthematik auflösbarer Implantate bei Kindern mit zu publizieren. Im laufenden Forschungsprojekt sind insgesamt 220 Kinder eingeplant. Dabei werden auch volkswirtschaftliche Auswirkungen erfasst und analysiert. Der Veröffentlichung weiterer Ergebnisse wird bereits mit Spannung erwartet.

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