Donnerstag, 25. April 2024

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NÖ-Betriebe zeigen sich optimistisch

Zwazl: „Beschäftigungslage stabil, Fachkräftemangel bleibt größte Herausforderung“

Die weltweite Konjunkturabkühlung beginnt sich auch in NÖ abzuzeichnen. „Aktuell liegen die Aussichten für 2019 laut WIFO bei einem Wachstum von 1,8 Prozent, im Jahr 2020 bei 1,6 Prozent. Trotzdem schätzen die NÖ Unternehmen ihre Geschäftsaussichten für die kommenden zwölf Monate positiv ein“, analysiert WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl.

Bestätigt wird dies durch die im Mai österreichweit durchgeführten Umfragen der Wirtschaftskammern — in NÖ wurden 3.600 Unternehmer aus allen Branchen und Größen befragt. „Auftragslage und Investitionsvolumen haben sich zwar nach dem Konjunkturhoch von 2018 (plus 3 Prozent) verlangsamt, pendeln sich aber nun auf einen üblichen Wachstumspfad ein“, ist sich WKNÖ-Direktor Johannes Schedlbauer sicher. Erfreulich sei, dass die NÖ Unternehmen im Bundesländervergleich positiv denken.

„Im Inland rechnen fast 45 Prozent der Betriebe mit mehr Umsatz (Ö-Vergleich: 26,8 Prozent), und beim Exportumsatz schätzen 44 Prozent der blau gelben Unternehmer die Lage besser ein — österreichweit sind es 36,8 Prozent“, so Schedlbauer.

Top 5 der osteuropäischen Märkte fast gleichauf mit Nummer-Eins-Markt Deutschland

„Neben unserer gesunden Wirtschaftsstruktur, die sich durch den richtigen Mix an Branchen und Unternehmensgrößen ergibt, ist der Export ein wesentlicher Stabilitätsfaktor in konjunkturschwächeren Zeiten“, hält WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl fest. So werden fünf von zehn Euro im Export verdient. Immer wichtiger werden die osteuropäischen Märkte. „Mit Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien sind unter den Top 10 der NÖ Exportdestinationen 5 osteuropäische Nachbarländer. Waren im Wert von 5,19 Milliarden Euro wurden in diese Länder exportiert. Mit diesem Volumen kommen sie schon nah an unseren Nummer-Eins-Exportmarkt Deutschland (6,67 Mrd. Euro) heran“, weiß die Wirtschaftskammer NÖ-Präsidentin.

Was die Einschätzung der NÖ-Betriebe zur Beschäftigungslage betrifft, ist die WKNÖ-Präsidentin erfreut: „87 Prozent der Betriebe stufen die Beschäftigungslage als besser oder stabil ein.“ Gleichzeitig bedeutet dies, dass der Fachkräftemangel zentrales Thema bleibt. Zwazl: „Wir erleben einen Paradigmenwechsel. Haben sich früher die Mitarbeiter bei Betrieben beworben, sind es heute Unternehmer, die sich bei Fachkräften bewerben. Die Konjunktureintrübung führt nicht dazu, dass die Betriebe Fachkräfte ziehen lassen.“

Der Fachkräftemangel lasse sich nur über Bildungsmaßnahmen lösen, ein angedachtes Streichen von AMS-Mittel für Weiterbildungsmaßnahmen ist für Zwazl das falsche Signal. „Das ist auch ein Auftrag an die neue Regierung. Wir begrüßen die Maßnahmen der Steuerreform, die noch vor der Nationalratswahl beschlossen werden soll. Wie geplant muss aber auch die Körperschafts- und Einkommenssteuer gesenkt werden. Als Wirtschaftskammer sind für uns alle stabilisierenden Maßnahmen wichtig, insbesondere Investitionsanreize“, bekräftigt Zwazl.

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