Freitag, 26. April 2024

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Kumm steig um – Mobil sein im Großraum Linz

Statussituation

Linz hat Wien überholt! Tatsächlich ist die Region Linz mittlerweile der Ballungsraum
mit der höchsten Wirtschaftsleistung pro Einwohner/in. Der High-Tech-Standtort
Großraum Linz ist ein transeuropäischer Verkehrsknoten, der mit seinen wichtigen
Einrichtungen, wie dem Linzer Hafen und der Flughafenregion Hörsching, über
hervorragende Logistikkompetenz verfügt. Dass der Standort Linz über eine so
vielfältige wirtschaftliche Struktur verfügt, ist ein wesentlicher Grund für seine
Wettbewerbsfähigkeit. Die zweite Seite des wirtschaftlichen Erfolges sind die täglichen
Belastungen der Verkehrsinfrastruktur. Linz hat aktuell mehr Arbeitsplätze als
Einwohner/innen. Das bedeutet, dass ein Viertel der Arbeitsplätze von ganz
Oberösterreich sich in Linz konzentrieren. Lediglich 13 Prozent der Bevölkerung leben
aber hier. Täglich strömen mehr als 110.000 Arbeitspendler/innen nach Linz zu ihrem
Arbeitsplatz. Der Motorisierungsgrad in Linz ist von 519 auf 497 PKW/1.000 WE
zurückgegangen. Dies ist auf ein sich änderndes Mobilitätsverhalten der
Bewohner/innen zurückzuführen. Trotz dieses Trends nimmt die Anzahl der PKW in
Linz – aufgrund des dynamischen Wachstums der Bevölkerung – im Gesamten weiter
zu. Von 1992 bis 2012 haben die gesamten stadtgrenzenübergreifenden Fahrten im
Individualverkehr um ca. 74.000 zugenommen. Selbige Zunahme wird bis 2030
nochmals erwartet.

„Nach jahrelangen Verhandlungen können wir seit diesem Jahr auf gleich drei
Brückenbauprojekte im Zentralraum blicken. Diese und viele weitere Projekte sind
dringend für den Lebensraum und Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Oberösterreich
notwendig. Wir brauchen belastbare, moderne Verkehrsverbindungen, ein
zukunftsorientiertes Netzwerk an Straßen und Schienen, das den größtmöglichen
Nutzen für die Bürger/innen und Unternehmen bringt. Deshalb setzen wir nach 2018
auch im Landeshaushalt 2019 eine nachhaltige Trendwende in der Verkehrspolitik und
mit Investitionen in der Höhe von 166,43 Millionen Euro einen Schwerpunkt im
öffentlichen Verkehr“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.

Was ist das Mobilitätsleitbild

Linz wächst: die Bevölkerung, die Wirtschaft, das Arbeitsplatz-, Güter- und
Freizeitangebot. Damit nicht zugleich die damit verbundene Verkehrszunahme über die
Köpfe hinauswächst, gilt es jetzt die Weichen für den langfristigen Mobilitätstrend zu
stellen. Ein wichtiger Schritt ist mit der gemeinschaftlichen Erstellung eines
Mobilitätsleitbildes erfolgt. Erstmalig haben Stadt Linz und das Land Oberösterreich ein
solches, verkehrspolitisches abgestimmtes Konzept erarbeitet. Das Mobilitätsleitbild
beschreibt die Handlungsschwerpunkte zu der sich Stadt und Land bekennen. Die
verschiedenen aufeinander abgestimmten Maßnahmen nehmen die Bedürfnisse der
Gesellschaft auf und lenken den Verkehr in seinen unterschiedlichen Formen in
stadtverträgliche Bahnen und weiter über die Stadtgrenzen hinaus. „Die derzeitigen
Verkehrssysteme stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Überlastete öffentliche
Verkehrsmittel wie auch Straßen und Autobahnen sind die Folge. Neben dem Ausbau
traditioneller Wege wie Straßen, Straßenbahnen, Buslinien und Radwegen dürfen in
einem Gesamtleitbild gänzlich neue Lösungen kein Tabus darstellen. Ganz im
Gegenteil: Die Mobilität der Zukunft soll so rasch als möglich real werden, sei es mit
datengestützten Verkehrsleitsystemen, autonom fahrenden Elektrofahrzeugen oder
platzschonenden Stadtseilbahnen. Denn ‚Intelligente Mobilität‘ bringt Entlastung und
stärkt die Innovationskraft einer Stadt“, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.

Ziele des Mobilitätsleitbilds

Alle wollen mobil sein. Verkehr und dessen Folgen will niemand – auf diese einfache
Formel lässt sich das Grunddilemma jeder Verkehrspolitik bringen. Gerade in einem
dicht besiedelten und intensiv genutzten Raum wie in und um Linz erfordert der
Ausgleich zwischen den Ansprüchen von Verkehrsteilnehmenden, Anwohnern,
Pendlern und Freizeitbesuchern Lösungs- und Kompromissbereitschaft. Das Konzept,
welches erstmals vereint gestaltet wird, legt verkehrspolitische Leitlinien fest und dient
als Überbau für die jeweiligen Infrastrukturprogramme von Land und Stadt. Ziel des
neuen Mobilitätsleitbilds ist zum einen, eine wahlfreie, flexible und saubere Mobilität zu
ermöglichen. Unter wahlfreier und flexibler Mobilität ist die Möglichkeit der
Verkehrsteilnehmer/innen zu verstehen, sich zwischen mehreren Angeboten entscheiden zu können. Die Schaffung der Wahlfreiheit meint daher in erster Linie die
Abhängigkeit vom Auto zu verringern. Dafür ist ein attraktives ÖV-Angebot, sowie eine
gut ausgebaute Fußgänger- und Radinfrastruktur bereitzustellen. Außerdem soll die
Infrastruktur der Region Linz fit sein für den Wirtschaftsstandort. Dies bedeutet, die
Anbindung im transeuropäischen Verkehrsnetz weiter auszubauen und zu stärken.
Sowohl der infrastrukturelle Ausbau von Hochleistungsschienennetzen und regionalen
Nahverkehrslösungen, Autobahninfrastruktur zur Entlastung des Zentrums als auch
eine effiziente Nutzung der Wasserstraße Donau wird hierbei forciert. Eine erfolgreiche
Politik kann nur durch partnerschaftliches und grenzüberschreitendes Handeln erfolgen.
Das Land Oberösterreich, die Stadt Linz und die Gemeinden der Stadtregion bekennen
sich daher zur Zusammenarbeit und der dynamisch koordinierten, abgestimmten
Umsetzung von Maßnahmen im Sinne des Mobilitätsleitbildes. In den jeweiligen
politischen Gremien wurden die Zielsetzungen beschlossen, um damit die Basis für eine
bedarfsgerechte Mobilität in der Stadt mit urbaner Lebensqualität und wirtschaftlicher
Standortattraktivität in Einklang zu bringen.

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