Donnerstag, 28. März 2024

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Ergebnisse zur Befragung „Covid-19 und aktives Alter(n)“ präsentiert

Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass ältere Personen im Vergleich zu jüngeren Menschen erstaunlich resilient gegenüber den Auswirkungen der Pandemie sind. Ähnlich positiv waren auch die Resultate der ersten Covid-19 Studie in Niederösterreich im Frühjahr 2020. Ergebnisse, wie die Situation für ältere Menschen ein Jahr später aussieht und ob weiterhin von einem aktiven Altern gesprochen werden kann, liefert eine Befragung, die unter der Leitung von Universitätsprofessor Franz Kolland in Niederösterreich durchgeführt wurde. Über die Ergebnisse informierten Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrat Martin Eichtinger und Universitätsprofessor Franz Kolland vom Institut für Soziologie an der Universität Wien gestern bei einer Pressekonferenz in St. Pölten.

„Aus der Befragung geht hervor, dass die Lebenszufriedenheit der älteren Menschen im letzten Jahr für die Mehrheit weitgehend gleichgeblieben ist“, sagte Landesrätin Teschl-Hofmeister. „Jedoch sehen wir, dass das Risiko der Vereinsamung während der Corona-Pandemie erhöht ist. Als Bewältigungsstrategien nennen viele Befragte freiwilliges soziales Engagement oder die digitale Kommunikation als Hilfsmittel, um mit der Familie und Freunden in Kontakt zu bleiben“, erklärte sie. Im Rahmen der Studie wurden 808 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher der Altersgruppe 60+ zwischen Februar und März 2021 telefonisch zu ihrer Lebenssituation in Zeiten der Pandemie befragt.

„Die Pandemie erhöht aber auch das Risiko der Vereinsamung von älteren Menschen. In Niederösterreich werden wir deshalb weiterhin auf Angebote zur Schulung der digitalen Kompetenz oder auf Weiterbildungsangebote für Seniorinnen und Senioren hinweisen“, hob die Landesrätin hervor. „Die Befragung hat außerdem deutlich gezeigt, dass sich soziales Engagement positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirkt, weshalb wir gegen Ende dieses Jahres all jene vor den Vorhang holen möchten, die sich bereits engagieren. Um einerseits Danke zu sagen und um andererseits auch jene zu inspirieren, die sich derzeit noch nicht ehrenamtlich einbringen. Gemeinsam mit den Seniorenorganisationen möchten wir so im späten Herbst offiziell ‚Danke‘ sagen“, so die Landesrätin.

Die Studie zeigt, wie wichtig soziale Kontakte sind. „Familien mit Demenz-Betroffenen spürten die Folgen in den vergangenen Monaten besonders“, hielt Landesrat Eichtinger fest. „Viele pflegende Angehörige mieden soziale Kontakte, um ihre ‚Lieben‘ vor einer Ansteckung zu bewahren. Gerade Menschen, die von Demenz betroffen sind, brauchen Betreuung, damit sich kognitive Fähigkeiten nicht so schnell abbauen. In Niederösterreich leben über 22.000 Menschen mit Demenz. Bis 2050 wird sich die Zahl in etwa verdoppeln“, unterstrich er. „Um von Demenz betroffene Familien unterstützen zu können, wurden die kostenlosen und individuellen Beratungen vom Demenz-Service Niederösterreich während Corona auch telefonisch durchgeführt. So konnten wir vielen pflegenden Angehörigen in dieser herausfordernden Zeit helfen. Heuer haben bereits 420 betroffene Familien das Angebot angenommen“, so Eichtinger.

„Üblicherweise kommen die insgesamt 15 speziell ausgebildeten und erfahrenen Expertinnen vom Demenz-Service zu den Menschen nach Hause oder bieten ihre Beratung im Rahmen der Info-Points Demenz monatlich in den Kundenservicestellen der Gesundheitskasse an. Das war während Corona teilweise nicht möglich“, führte er weiter aus. „1.550 Beratungen wurden seit Jänner 2018 bereits durchgeführt. Nach einer Pilotphase in der Region NÖ Mitte in den ersten zwei Jahren gibt es die Beratungen seit 2020 im ganzen Bundesland“, informierte der Landesrat.

Professor Franz Kolland sagte: „Als Bewältigungsstrategie geben die Befragten außerdem die verstärkte Nutzung von modernen Medien und der digitalen Kommunikation an. Als besonders wichtig stellt sich der Kontakt zur Familie vor allem zu den Enkelkindern und Kindern dar. Dieser wurde über das letzte Jahr intensiviert“. Auffallend sei auch, dass „sich ein Großteil jener Personen freiwillig sozial engagiert, die eine hohe Lebenszufriedenheit während der Pandemie angeben“, meinte der Professor. „Viele dieser Menschen sind in Hilfs- und Freiwilligentätigkeiten eingebunden und weisen ein hohes Maß an Aktivität auf. Soziale Partizipation und freiwilliges Engagement scheinen sozusagen als Schutzfaktor gegen Vereinsamung zu fungieren“, so Kolland.

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