Freitag, 29. März 2024

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„Zukunftspakt Bauernhof Österreich“ bei Agrargipfel in Asten geschnürt

Beim heutigen Agrargipfel der Länder Oberösterreich und Niederösterreich in Asten trafen sich rund 150 Verantwortungsträger aus der Bauernschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Im Vordergrund standen die anstehenden Weichenstellungen wie die Verhandlungen über die zukünftige EU Agrarpolitik zur Diskussion.   
                                                                                                             

Dabei kam klar zum Ausdruck: Oberösterreich und Niederösterreich sind zentrale Säulen der Österreichischen Landwirtschaft. Die Entwicklungen der Branche betreffen deshalb auch im größten Ausmaß die bäuerlichen Familienbetriebe in diesen beiden Ländern. Daher braucht es ein klares Bekenntnis zur bäuerlichen produzierenden Landwirtschaft, eine starke Unterstützung der heimischen Familienbetriebe, die zunehmend neuen Belastungen ausgesetzt sind und eine Kurskorrektur der europäischen Agrarpolitik.

Dahingehend wurde beim Agrargipfel der „Zukunftspakt Bauernhof Österreich“, unter dem Motto „Volle Kraft für unsere Bäuerinnen und Bauern“, fixiert. Diese gemeinsame Erklärung enthält klaren Forderungen für die Zukunft der bäuerlichen Betriebe und stärkt das Programm der österreichischen Bundesregierung in Hinblick auf eine rasche Klarheit bei der Gestaltung und Umsetzung der gemeinsamen Agrarpolitik.

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (NÖ): „Mit dem Zukunftspakt Bauernhof Österreich schlagen wir klare Pflöcke für die bäuerlichen Familienbetriebe ein: Nur eine produzierende Landwirtschaft sorgt für die besten Lebensmittel. Der Druck auf die Bäuerinnen und Bauern wird aber immer größer, durch höhere Ansprüche der Gesellschaft, durch Globalisierung und Wetterextreme. Deshalb braucht es mehr Unterstützung und nicht weniger. Gegen EU-Budget-Kürzungen zu Lasten der heimischen Landwirtschaft verwehren wir uns deshalb entschieden: Wenn die Europäische Union sparen muss, dann sicher nicht auf dem Rücken unserer bäuerlichen Familienbetriebe!“ Und auch die heimische Gesellschaft müsse sich bewusst sein, dass immer weiter verschärfte Auflagen lediglich die Produktion ins Ausland verdränge. Gelten müsse vielmehr: „Wer Qualität bestellt, muss auch bereit sein, sie zu bezahlen. Mit dem Umstieg vom Billigs- aufs Bestbieterprinzip ist uns das bei unseren Landesküchen bereits gelungen, das muss jetzt auch bundesweit umgesetzt werden,“ so Pernkopf.

Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (OÖ) „Unsere Agrarpolitik schafft Rahmenbedingungen, die Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen sichern. Unsere Bäuerinnen und Bauern betreiben aktiven Umwelt-, Klima-, und Naturschutz. Dabei bewegen sie sich jedoch auf einem sehr stark globalisierten Markt. Wir dürfen nicht übersehen, dass das Golden Plating bereits jetzt unsere Landwirtschaft in eine enorme Konkurrenzsituation drängt. Es gilt Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU zu verhindern, denn bereits jetzt sprechen wir von unterschiedlichen Produktionsstandards, einer unterschiedlichen Kaufkraft und unterschiedlichen Lohnniveaus in den Mitgliedsstaaten. Diese müssen Beachtung finden. Unser Ziel darf nicht die Konkurrenz mit den internationalen Rohstoffmärkten sein sondern die konsequente Qualitäts- und Marktorientierung und die Stärkung unserer bäuerlichen Familienbetriebe“, erklärt Hiegelsberger.

„Wir fordern, dass das bestehende System der Flächenzahlungen durch eine neue einfachere Flächenzahlung abgelöst wird. Ökologische Zielsetzungen sollen hinkünftig stärker national gewichtet werden. Gleichzeitig soll es aber dadurch zu keinem höheren bürokratischen Aufwand für unsere Betriebe kommen. Wir setzen uns für die Beibehaltung des jetzigen Unterstützungsniveaus für unsere bäuerlichen Familienbetriebe und eine Kappung auf gesamteuropäischen Niveau ein. Vereinfachungen, wie beispielsweise eine neue Pauschalregelung für kleine Betriebe, sind für uns dringend notwendig“, erklärt ÖR Ing. Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich.

Drei von vier Äckern liegen in den beiden größten und stärksten Agrarländern Österreichs und 58% des gesamten landwirtschaftlichen Produktionswerts werden von Ober- und Niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern erwirtschaftet. Diese bäuerlichen Betriebe, die auch jede zweite Milchkuh und zwei von drei österreichischen Schweinen halten, bilden mit ihrer vielfältigen Leistungsfähigkeit die Basis unserer Gesellschaft und unserer Regionen. Ihre Produktionsstärke und Wertschöpfung sichert die Versorgung der heimischen Bevölkerung mit hochqualitativen Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie. Dabei unterliegt unsere heimische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion strengsten Auflagen und Kontrollen, die die hohe Qualität und einzigartige Sicherheit unserer Lebensmittel, die auf der täglichen Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern fußt, gewährleisten. Die Agrarpolitik steht ihren Bäuerinnen und Bauern dabei partnerschaftlich zur Seite, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und eine flächendeckende Landwirtschaft mit allen uns zur Verfügung stehendend Mitteln zu halten und zu fördern. Nun gilt es, die von der österreichischen Bevölkerung hoch geschätzten Leistungen unserer bäuerlichen Familienbetriebe auch im Rahmen der europäischen Agrarpolitik, deren Weichen für die Zukunft jetzt gestellt werden, zu sichern.

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