Freitag, 29. März 2024

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Über 12.000 Schmetterlinge gezählt

Blühendes Österreich veröffentlicht Ergebnis der ersten Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten

Die Auswertung ergab eine große Überraschung: das Große Ochsenauge ist der am häufigsten gesichtete Schmetterling in Österreichs Gärten, dicht gefolgt vom Kaisermantel. Schmetterlingsreichstes Bundesland ist Niederösterreich, die Steiermark liegt auf Platz Zwei.

Rund 2.500 SchmetterlingsfreundInnen und GartenliebhaberInnen zählten bei der ersten Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten „Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ von 13. Juli bis 6. August 2017 über die App „Schmetterlinge Österreichs“ mit – ein sensationeller Erfolg für die Organisatoren Blühendes Österreich und GLOBAL 2000, aber vor allem für die Wissenschaft und die zahlreichen, fleißigen Citizen-Scientists selbst.

Der umfassende Abschlussreport von Schmetterlingsexperte Helmut Höttinger findet sich unter www.schmetterlingsapp.at

Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 möchten mit diesem Citizen-Science Projekt auf den dramatischen Zustand der heimischen Schmetterlinge und auf das Insektensterben hinweisen, sowie dringend notwendige Daten über den Bestand der Schmetterlinge sammeln. Die Ergebnisse der ersten Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten „Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ von 13. Juli bis 6. August 2017 über die App „Schmetterlinge Österreichs“ liefern spannende Einblicke:

12.005 in Form von Fotos gemeldete Schmetterlinge

  • 112 verschiedene Tagfalterarten abgelichtet – von insgesamt 208 in Österreich vorkommenden Tagfalterarten (in der App sind die 140 häufigsten Arten hinterlegt)
  • 2.539 TeilnehmerInnen, sog. Citizen-Scientists, nahmen an der Aktion von 13.7. bis 6.8.2017 teil
  • 20.997 Mal wurden Schmetterlinge in der App mit einem „gefällt mir“ markiert
  • 11.740 Mal halfen TeilnehmerInnen einander bei der Artenbestimmung mittels Kommentar in der App
  • Herausgestochen ist die Sichtung des Thymian-Bläulings (Pseudophilotes vicrama) im Südburgenland (Eisenberg an der Raab), der dort bisher erst dreimal gefunden wurde, wobei der letzte Fund aus dem Jahr 1998 stammt
  • Artenreichstes Bundesland ist Niederösterreich mit 77 gemeldeten Schmetterlingsarten, gefolgt von der Steiermark und Kärnten
  • Die meisten Schmetterlinge wurden in Niederösterreich gesichtet (2.363 Fotos), gefolgt von der Steiermark (2.299) und Kärnten (1.707)
  • Die Top Ten der gemeldeten Schmetterlingsarten sind: Großes Ochsenauge (874 Sichtungen), Kaisermantel (870), Admiral (801), Segelfalter (532), Tagpfauenauge (474), Kleiner Kohl-Weißling (419), Hauhechel-Bläuling (389), Zitronenfalter (336), Schornsteinfeger (332), C-Falter (273)
  • Insgesamt verzeichnet die App mittlerweile 7.200 Citizen-Scientists und 30.000 Beobachtungen

Zählaktion zum Schutz der Artenvielfalt

Grund für die Erhebung war die Tatsache, dass bereits die Hälfte aller österreichischen Schmetterlingsarten in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind. Um diesem Trend gegenzusteuern, fehlen den SchmetterlingsexpertInnen jedoch die notwendigen Daten.

Der für die wissenschaftliche Auswertung der Daten zuständige Schmetterlingsexperte Helmut Höttinger ist begeistert: „Von vielen – noch relativ häufig vorkommenden Arten – gingen so viele Meldungen ein, dass z.B. die Verbreitungskarten für Österreich deutlich verdichtet und erweitert werden können. Andererseits zeigen auch Nachweise von seltenen und gefährdeten Schmetterlingsarten das Potenzial der naturschutzfachlichen Nutzung dieser Daten auf. Nicht zuletzt hat die Zählaktion auch einige Anregungen gebracht, die Schmetterlings-App in den nächsten Jahren für weitere Untersuchungen zum Artenbestand einzusetzen.“

„Die Schmetterlingsmeldungen der über 2.500 Teilnehmenden in nur 25 Tagen zeigen, dass den Österreicherinnen und Österreichern Schmetterlinge und ihr Garten am Herzen liegen. Die Motivation für die Teilnahme an der Schmetterlingszählung rührt sicherlich auch daher, dass eine wissenschaftliche Prüfung und Auswertung der Meldungen stattfindet. Insgesamt gingen so viele Daten ein, dass wir sogar die Steckbriefe in unserer Schmetterlings-App hinsichtlich Verbreitung und Flugzeiten der Schmetterlinge ändern können“, freut sich Ronald Würflinger, Geschäftsführer der Stiftung Blühendes Österreich.

„Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ auch in den nächsten Jahren

Um die Bestände der Schmetterlinge einschätzen zu können und sinnvolle Daten für die Wissenschaft zu schaffen, ist „Zeig her deinen Schmetterlingsgarten“ mehrjährig angelegt: So sicher wie der Sommer kommt auch die nächste Schmetterlingszählung in Österreichs Gärten von 12. Juli bis 5. August 2018.

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