Freitag, 29. März 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Tag der Arbeitgeber bei Worthington

Am Vorabend des 1. Mai veranstaltet die Wirtschaftskammer in ganz Österreich den Tag der Arbeitgeber, um auch deren Leistungen aufzuzeigen.

Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), weist darauf hin, dass es ohne ArbeitgeberInnen keinen Tag der Arbeit geben könne: „Überhaupt besteht, was deren Leistungen betrifft, noch erheblicher Informationsbedarf.“ Dabei könnten sich diese wirklich sehen lassen, meint die WKNÖ-Chefin: „Unsere Betriebe investieren nicht nur Beträge in Milliardenhöhe, sie leisten ebenso jährlich Sozialbeiträge in Milliardenhöhe.“ Zu zwei Dritteln werde der Sozialstaat von der Wirtschaft finanziert: d.h. ohne die Beiträge der ArbeitgeberInnen wären Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte oder Pensionszahlungen gar nicht möglich. „14,5 Milliarden Euro werden insgesamt von der NÖ Wirtschaft jährlich an Löhnen und Gehältern gezahlt“, sagt die WKNÖ-Chefin: „Das entspricht gut und gern einem Viertel unseres Bruttoregionalproduktes.“ Die gewerbliche Wirtschaft sei auch mit Abstand der größte Arbeitgeberbereich in Niederösterreich: „450.000 Menschen werden von 37.000 Arbeitgeberbetrieben beschäftigt, die alle Mitglieder der Wirtschaftskammer Niederösterreich sind.“ Keineswegs unbeachtet lassen will Präsidentin Zwazl die 67.000 niederösterreichischen Ein-Personen-Unternehmen: „Diese finanzieren selbstständig einen ganz wichtigen Arbeitsplatz – nämlich ihren eigenen.“

Great Place to Work

Als Gastgeber zum „Tag der Arbeitgeber“ fungierte diesmal das vielfach ausgezeichnete Industrieunternehmen Worthington in Kienberg. Timo Snoeren, Geschäftsführer von Worthington Cylinders in Europa: „Worthington Cylinders gehört zu den Weltmarktführern unter den Produzenten von Stahlflaschen für verschiedenste Gasbefüllungen. Mit der Produktion eines weltweit gefragten Produkts vereinen wir in Kienberg bei Gaming Internationalität mit Regionalität: Der internationale Markt wird mittels Spitzen-Arbeitskräften und Know-How aus Kienberg und dem umliegenden Mostviertel bedient. Wir sind stolz darauf, ein niederösterreichischer Top-Arbeitgeber zu sein. Top auch deshalb, da wir heuer bereits zum zwölften Mal in Folge mit dem Qualitätsmerkmal Great Place to Work ausgezeichnet wurden.“

Weitere Aufwertung der Lehre

Die Unternehmerinnen und Unternehmer mit Beschäftigten stellen in Österreich ca. 2 Prozent der Bevölkerung. Diese kleine Gruppe, so Zwazl, schaffe aber über zwei Drittel aller Arbeitsplätze und finanziere zu einem überwiegenden Teil den Sozialstaat. „Es liegt daher in aller Interesse, jetzt, wenn sich die Konjunktur einzutrüben beginnt, die ArbeitgeberInnen zu entlasten“, so Zwazls Schlussfolgerung. Ganz oben auf der Forderungsliste der Wirtschaftskammer stehe, neben einer weiteren Entbürokratisierung, der Kampf gegen den Fachkräftemangel. „Dieser bremst die Wirtschaft, unsere Betriebe können Aufträge nicht annehmen, da ihnen die personellen Ressourcen fehlen.“ Hier erfordere es einen Schulterschluss auf breiter Front, betont Zwazl und fordert eine Umorientierung in der Gesellschaft: „Vor allem braucht es eine weitere gesellschaftliche Aufwertung der Lehre.“ Mit der Einstufung des Meisters auf Level 6 des „Nationalen Qualifikationsrahmens“ auf der Stufe des akademischen Bachelors sei hier bereits ein wichtiger Schritt gesetzt worden. Unter dem Titel „Treibstoff Bildung“ habe die WKNÖ gerade eine Bildungsoffensive gestartet. „Damit wollen wir nicht nur unsere zahlreichen Bildungsaktivitäten in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, sondern ebenso die Leistungen der niederösterreichischen Ausbilderbetriebe und die steigende Bedeutung der Aus- und Weiterbildung aufzeigen.“

Steuerreform: grundsätzlich positiv

Grundsätzlich positiv sieht Präsidentin Zwazl die heute von der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen zur Steuerreform: „Von der schrittweisen Senkung der Einkommenssteuertarife profitieren vor allem kleinere und mittlere Unternehmen.“ Gleiches gelte für die von der WKNÖ seit Jahren geforderte Anhebung der Abschreibungsgrenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 400 Euro auf 800 Euro im ersten und 1.000 Euro im zweiten Schritt. Die angekündigte Senkung der KöSt entspreche zwar nicht in vollem Umfang den Forderungen der Wirtschaftskammer, sei aber ein Schritt in die richtige Richtung, so die WKNÖ-Präsidentin.

Neue Umfrage zu Digitalisierung: Chancen überwiegen Sorgen

Außerdem präsentierte Zwazl eine brandneue Umfrage des renommierten Meinungsforschers Peter Hajek zum Thema „Digitalisierung“. Das Ergebnis: Niederösterreichs Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sehen demnach in der Digitalisierung mehr Chancen als drohende Nachteile – und sie sind überzeugt, dass ihre Beschäftigten das ebenso sehen. 36 % der Arbeitgeber finden die Digitalisierung spannend und chancenreich, nur 11% betrachten sie mit Sorge. Ihren Beschäftigten schreiben die Unternehmen zu 26% einen Fokus auf Chancen zu, nur zu 13% Befürchtungen vor möglichen Nachteilen. Der absolut überwiegende Teil – Arbeitgeber wie Beschäftigte – geht neutral an die Digitalisierung heran, mit 51 bzw. 53 Prozent. Zwazl sieht darin einen Arbeitsauftrag: „Nämlich in unseren Initiativen zur Unterstützung der Unternehmen, bei der Digitalisierung nicht nachzulassen – vom ‚Haus der Digitalisierung‘ bis zu entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten an unserem WIFI.“

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