Donnerstag, 28. März 2024

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Straßennetz: 327 Millionen Euro für den Ausbau in Niederösterreich

Bei einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten informierte heute Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit Landesrat Ludwig Schleritzko und ASFINAG-Vorstandsdirektorin Karin Zipperer über die Ausbaumaßnahmen der ASFINAG und des Landes in Niederösterreich.

Insgesamt werden heuer 327 Millionen Euro in den Ausbau von Niederösterreichs Straßennetz investiert: 207 Millionen Euro investiert die ASFINAG, 120 Millionen Euro das Land Niederösterreich. Im Fokus dabei stehen eine Verkehrsentlastung, mehr Sicherheit, kürzere Wege und mehr Chancen zur wirtschaftlichen Entwicklung.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte, dass ein gut ausgebautes Straßennetz „einen wichtigen Eckpfeiler für die Standort- und Lebensqualität in Niederösterreich darstellt“. Außerdem sorge dieses für mehr Verkehrssicherheit und dafür, die Pendlerinnen und Pendler so rasch wie möglich von A nach B zu bringen und es trage zu einer positiven Entwicklung der Regionen bei. Dafür brauche es „eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und der ASFINAG“, bedankte sich Mikl-Leitner dafür bei Vorstandsdirektorin Zipperer und Landesrat Schleritzko.

In Niederösterreich habe man vor kurzem ein Mobilitätspaket in der Höhe von 3,3 Milliarden Euro bis zum Jahr 2022 auf den Weg gebracht, führte die Landeshauptfrau aus, dass man damit das Ziel verfolge, „den Individualverkehr mit dem Öffentlichen Verkehr noch besser zu verbinden, um die Wege für die Pendlerinnen und Pendler schneller und die Fahrtzeiten kürzer zu gestalten“. „Für den Individualverkehr sind in Niederösterreich bis zum Jahr 2022 rund 2 Milliarden Euro an Investitionen geplant. Alleine heuer investieren wir in den Straßenbau rund 327 Millionen Euro“, informierte Mikl-Leitner, dass 207 Millionen Euro von der ASFINAG und 120 Millionen Euro seitens des Landes Niederösterreich investiert werden.

Als Großprojekte hob die Landeshauptfrau den Weiterbau der S3 Weinviertler Schnellstraße zwischen Hollabrunn und Guntersdorf, den dreispurigen Ausbau von Fischamend bis Bruck/Leitha auf der A4, den dreispurigen Ausbau zwischen Matzleinsdorf und Pöchlarn auf der A1, wo heuer die Verkehrsfreigabe erfolgen wird, und die Umfahrung Drasenhofen auf der A5 hervor. Letztere sei deshalb von großer Bedeutung, weil der Verkehr dort eine unglaubliche Dichte erlangt habe und es eine unglaubliche Lärmbelästigung gebe. Mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2019 werde die letzte Umfahrung von Tschechien bis Wien umgesetzt, sprach Mikl-Leitner von einer „massiven Lebensverbesserung“, die dadurch erzielt werde.

„Umfahrungen haben einen ganz großen Mehrwert für die Bevölkerung“, führte die Landeshauptfrau am Beispiel der Umfahrung Zwettl aus. Mit dieser habe man eine Verkehrsreduktion von bis zu 50 Prozent direkt durch die Stadt erreicht. Das durchschnittlich tägliche Verkehrsaufkommen habe sich von 18.500 auf 12.000 und der LKW-Verkehr von 1.400 auf 600 verringert.

Besonders erfreulich sei die Entwicklung der Verkehrssicherheit in Niederösterreich. Erstmalig sei die Zahl der Verkehrstoten unter 100 gelegen, exakt habe es 2017 93 Verkehrstote gegeben, das sei ein Minus von 19 Personen, betonte Mikl-Leitner gleichzeitig: „Jeder Tote ist einer zu viel!“ Die Reduktion von 77 Prozent in den letzten 25 Jahren zeige, dass man gemeinsam mit der ASFINAG die Verantwortung in diesem Bereich ernst nehme.

„Eine echte Herausforderung der letzten Jahre und Jahrzehnte ist die A4 Ostautobahn“, führte die Landeshauptfrau aus, dass man hier länderübergreifend und gemeinsam mit der ASFINAG das „Vier-Schritte-Sicherheits-Paket“ beschlossen habe. Heuer starte man den letzten Abschnitt im Rahmen dieses Pakets: den dreispurigen Ausbau von Fischamend bis Neusiedl. In Niederösterreich betreffe das einen Abschnitt von 19 Kilometern bis zur Landesgrenze zum Burgenland, der heuer in Angriff genommen werde.

ASFINAG-Vorstandsdirektorin Zipperer betonte, das Ziel seien „leistungsfähige Straßen, die sicher sind“. Hotspot in Niederösterreich sei heuer das Weinviertel und damit die Umfahrung Drasenhofen, durch die künftig 1.800 LKWs pro Tag weniger durch die Ortschaften fahren sollen. Ein weiteres wichtiges Projekt sei der Ausbau der S3 Weinviertler Schnellstraße, wo bereits gebaut werde und heuer zwei weitere Abschnitte geplant seien: der Abschnitt zwischen Hollabrunn und Suttenbrunn sowie zwischen Suttenbrunn und Guntersdorf. Als große Herausforderung nannte Zipperer, dass man versuche, dass der Verkehr trotzdem rolle, auch wenn man baue. 2020 werde man die S3 und die Spange Guntersdorf, die das Land finanziere, eröffnen und damit tausende Anrainer vom Durchzugsverkehr befreien.

Auf der A1 Westautobahn werde heuer die dritte Fahrspur zwischen Matzleinsdorf und Pöchlarn eröffnet, sagte Zipperer: „Ab Mai bedeutet das freie Fahrt auf der dritten Spur.“ Außerdem werde heuer der dreispurige Ausbau der A4 Ostautobahn beginnen. Als „großes Sanierungsprojekt“ nannte die ASFINAG-Vorstandsdirektorin die nachhaltige Sanierung von Grimmenstein bis Aspang auf der A2 Südautobahn bis 2020. Insgesamt werden 14 Kilometer Fahrbahn, rund 40 Brücken und die Einhausung Königsberg auf Vordermann gebracht. „Wir investieren heuer 207 Millionen Euro in Niederösterreich. Das ist gut investiertes Geld“, führte Zipperer aus, dass man mit den Baumaßnahmen die Sicherheit erhöhe. Laufende Sanierungen seien notwendig für mehr Verkehrssicherheit, mehr Entlastung und ein Ankurbeln der regionalen Wirtschaft.

Landesrat Schleritzko bedankte sich für die „sehr gute Zusammenarbeit“ mit der ASFINAG: „Wir haben in den letzten Jahren rund 165 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen gemeinsam mit der ASFINAG in Niederösterreich gebaut.“ Mit Investitionen in die Straßen sichere und stärke man den Wirtschaftsstandort, man schaffe und sichere Arbeitsplätze – konkret seien das heuer 4.100 Arbeitsplätze – man stelle die Flüssigkeit des Verkehrs sicher und sorge für eine Sicherstellung der ganzjährigen Befahrbarkeit der Verkehrsflächen.

„Investitionen in die Straßen sind nicht gleichzusetzen mit Investitionen in den Individualverkehr“, führte Schleritzko aus, dass 40 Prozent des öffentlichen Verkehrs auf der Straße abgewickelt werden. Bestes Beispiel dafür sei die Vielzahl an Bussen, die im Land unterwegs seien. „Mit den vorgesehen Geldern im Straßenbau und -erhalt sorgen wir tagtäglich für die besten Bedingungen auf dem fast 14.000 Kilometer umfassenden Landesstraßennetz“, hielt der Landesrat fest, dass man damit sicherstelle, dass die Landsleute „gut und sicher von A nach B kommen“.

„Die Ausbaumaßnahmen der ASFINAG und des Landes Niederösterreich greifen Hand in Hand“, führte Schleritzko aus, dass die ASFINAG die Autobahnen und Schnellstraßen baue und das Land Niederösterreich für die Zulaufstrecken sorge. Dafür investiere das Land im Jahr 2018 rund 120 Millionen Euro, sprach der Landesrat von 650 Einzelbaulosen. Davon seien 82,5 Millionen Euro für Baumaßnahmen an den Landesstraßen reserviert, nannte Schleritzko Projekte wie die Südumfahrung und den Zubringer Gänserndorf, die Spange Guntersdorf, die Sanierung des Dürnstein-Tunnels, den vierspurigen Ausbau Schrems-Hoheneich, die Westspange Seitenstetten und die Umfahrung Aspang-Kronau.

„Wir sanieren auch eine Vielzahl an Brücken. Das verursacht Kosten von 20,3 Millionen Euro. Darunter fallen etwa die Brücken B25 Wieselburg (Bezirk Scheibbs), die Stockingerbrücke in St. Pölten, die Brücke über die große Tulln bei Gollarn (Bezirk Tulln), die Brücken bei Hobersdorf und Wilfersdorf (Bezirk Mistelbach), die Brücke über die Lainsitz bei Langfeld (Bezirk Gmünd) und die Brücke über die L6171 bei Kienberg (Bezirk Scheibbs). Einen Schwerpunkt legen wir auf die Generalerneuerungen auf höchstbelasteten Landesstraßen. Das gilt für die B17 bei Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen), die B17 bzw. B11 Pyramide Vösendorf (Bezirk Mödling), die B19 Perzendorf-Gaisruck (Bezirk Tulln) oder die B7. Hierfür stehen rund 17,2 Millionen Euro bereit“, so der Landesrat. Darüber hinaus investiere man 2,2 Millionen Euro in die Errichtung von Radwegen sowie 52 neue Park & Drive-Stellplätze und 165 neue provisorische Park & Ride-Stellplätze.

Als weitere geplante Projekte in Zusammenhang mit ASFINAG-Strecken nannte Schleritzko die neue Anschlussstelle „Flughafen West“ an die A4, wo man eine gemeinsame Lösung suche – der Flughafen Wien, die ASFINAG und das Land Niederösterreich. „Ein Projekt, bei dem das Übereinkommen zwischen Land und ASFINAG unterfertigt ist, ist die Anschlussstelle Wr. Neudorf und der Umbau des Moduls 2“, informierte der Landesrat, dass man hier zurzeit in Terminabstimmung für die Startbesprechung der Planungsarbeiten sei. Unterfertigt sei auch das Planungsübereinkommen für die Entlastungsspange Schwechat-Kledering, das vom Schwechater Gemeinderat einstimmig angenommen worden sei. Schleritzko sprach von einem Vorzeigeprojekt für gute Zusammenarbeit zwischen den Ländern Wien und Niederösterreich, denn damit erreiche man eine Aufschließung eines Betriebsgebiets auf Wiener Seite und gleichzeitig eine Entlastung der Ortsdurchfahrt Schwechat.

Zur Waldviertel-Autobahn informierte Schleritzko, dass aktuell die Studien des Regionalverbandes Waldviertel laufen. Themen der Studien seien „Wirtschaftliches und Touristisches Potenzial“, „Aktuelle Verkehrszahlen und Verkehrsströme“ und „Ökologische Hindernisse“. Die Studien sollten im ersten Halbjahr 2018 abgeschlossen seien. Eingebunden worden sei auch die ASFINAG, und auch das Verkehrsministerium habe Studien angekündigt. Klar sei, dass eine Entscheidung für oder gegen die Autobahn“ in und mit der Region diskutiert“ werden müsse. In der Zwischenzeit investiere man 180 Millionen Euro bis 2020 auf den zwei Achsen im Waldviertel: Krems – Zwettl – Vitis; Stockerau – Horn – Schrems.

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