Donnerstag, 25. April 2024

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Spektakuläre Ausgrabungen in nördlichen Weinviertel

Bereits zum zweiten Mal wurde bei archäologischen Grabungen in einer ASFINAG Baustelle im nördlichen Weinviertel eine sensationelle Entdeckung gemacht.

Gefunden wurde eine altsteinzeitliche Anlage, die zurzeit als sogenannte „Kill Site“ gesehen wird. Solche Plätze wurden von den Steinzeitmenschen genutzt, um ihre Jagdbeute zu töten und zu zerlegen. Intensive weitere Auswertungen der Funde zur endgültigen Bestimmung und damit genauen Interpretation erfolgen nach der Bergung aller Knochen, Mammut-Stoßzähne und Werkezuge. Gefunden wurde diese Stätte östlich der B 7 Brünner Straße am Beginn der Umfahrung Drasenhofen. „Derartige Fundstellen geben einen interessanten Einblick in die Vergangenheit“, sagt DI Andreas Fromm, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH, „für uns ist wichtig, dass solche Zeugnisse der menschlichen Kultur erhalten bleiben.“ Erfreut zeigt sich auch Mag. Dr. Martin Krenn des Bundesdenkmalamtes: „Diese paläolithische ´Kill Site´ ist die erste in Österreich, die nach modernsten Methoden ausgegraben und analysiert wurde. Sie gibt uns einen sensationellen Blick auf die Lebensweise der altsteinzeitlichen Menschen.“ Die oberste Kulturschicht, in der sich die Knochen der zerlegten Mammuts befinden, wurde von dem Archäologen-Team auf ein Alter zwischen 28.000 und 18.000 Jahren datiert. „Die Paläofundstelle Tännau ist in ihrer Gesamtheit ein Novum für Österreich- mit einem hohen wissenschaftlichen Potential“, so der Experte Mag. Dr. Krenn. 2,4 Millionen Euro investiert die ASFINAG in die archäologischen Grabungen vor dem Neubau der Umfahrung Drasenhofen.

Die steinzeitliche „Kill Site“ erstreckt sich zurzeit auf ein Areal von rund 16 Quadratmetern. Aufschluss auf die damalige Nutzung des Geländes geben die Entdeckung von Mammut-Stoßzähnen und Mammut-Langknochen. Aber auch die Knochenreste weiterer Tiere sowie Funde zahlreicher Werkzeuge bestätigen die Hypothese der Jagbeute-Zerlegestelle menschlicher Vorfahren. Bis dato wurden in Österreich nur zwei derartige Stellen entdeckt. Eine davon (in Grub-Kranawetberg, NÖ) gilt in ihrer Zuweisung als unsicher. Die zweite (in Kammern-Grubgraben, NÖ) ist aufgrund ihrer Ausdehnung und des Alters ihrer Entdeckung (1985) nicht eindeutig definiert.

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