Freitag, 29. März 2024

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NÖ Girls´ Day begeistert junge Frauen für Technik

Landesrätin Schwarz: „Die Technik bietet wunderbare Berufs- und Verdienstmöglichkeiten für Frauen“

Morgen, Donnerstag, findet in Niederösterreich der Girls‘ Day statt. Bereits zum 15. Mal öffnen heuer Unternehmen ihre Türen für interessierte Schulklassen, die damit die Betriebe in ihrer Region besser kennen lernen können. Über den Girls‘ Day informierten heute, Mittwoch, Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz, KommR Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Mag. Marion Carmann, stellvertretende Landesgeschäftsführerin des AMS Niederösterreich, und DI Lenz Simon, Geschäftsführer der Jungen Industrie Niederösterreich, im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Firma Blaha in Korneuburg, wo Schülerinnen der NMS Korneuburg II Windmühlgasse heute die Möglichkeit hatten, sich über das Unternehmen und die Lehrberufe bei Blaha zu informieren.

Landesrätin Schwarz bedankte sich bei der Familie und dem Unternehmen Blaha, das ein „Vorzeigeunternehmen in Niederösterreich“ sei, dass hier Schülerinnen die Möglichkeit haben, zu schnuppern. „Der Girls‘ Day ist sehr erfolgreich“, betonte Schwarz, dass dieser heuer zum 15. Mal stattfinde. Im Jahr 2005 hätten etwa 700 Schülerinnen daran teilgenommen, heuer seien es bereits 1.800 Mädchen aus 92 Schulen in 85 Unternehmen, so die Landesrätin.

Mädchen sollten sich fragen „Wo liegt mein Talent, was kann ich gut?“. Über 70 Prozent der Mädchen würden sich immer noch für die drei klassischen Lehrberufe Friseurin, Einzelhandelskauffrau oder Handelsangestellte entscheiden, dabei hätten sie die Wahl aus über 200 Lehrberufen, davon viele im technischen Bereich. „Die Technik bietet wunderbare Berufs- und Verdienstmöglichkeiten für Frauen“, betonte Schwarz, dass die Mädchen einen Beruf wählen sollten, der ihrer eigenen Neigung entspreche und ihnen Freude mache. Zudem sei eine gute Ausbildung, auf die man bauen  könne, wichtig, um sich ein gutes und eigenständiges Leben als Frau aufbauen zu können, so die Landesrätin. „Lehre und Karriere ist kein Widerspruch“, betonte Schwarz, dass wer tüchtig sei, in einem Unternehmen auch hoch hinaufsteigen könne.

Wirtschaftskammer-Präsidentin Zwazl betonte, dass sie „stolz auf unsere Leitbetriebe“ sei. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sei es wichtig, dass man Vorbilder habe, die zeigen, dass man mit Innovation, Disziplin und Ideen Erfolg haben könne. „Bei der Berufsausbildung geht es um die Talente“, so Zwazl, die betonte, dass sich die Schülerinnen fragen sollten, wo ihre Stärken liegen. Seitens der Wirtschaftskammer Niederösterreich habe man daher gemeinsam mit dem Land Niederösterreich den Begabungskompass geschaffen, um Schülern ihre Stärken vor Augen zu führen. „Wir bilden über 200 Berufe aus“, so Zwazl. Eine gute Ausbildung sei die Grundlage für „ein gutes erfolgreiches Leben, wo man auch Freude hat. „Viele dieser Betriebe werden von Persönlichkeiten geführt, die als Lehrling begonnen haben“, hielt die Wirtschaftskammer-Präsidentin fest, dass die Lehre auch eine Grundlage dafür sei, sich selbstständig zu machen. Sie sei eine „hochqualifizierte Ausbildung“, so Zwazl.

Die stellvertretende AMS-Landesgeschäftsführerin Carmann sagte, es sei „ein schönes Signal“, dass das Interesse und die Beteiligung am Girls‘ Day steigen. Man müsse Mädchen davon überzeugen die klassischen Berufswege zu verlassen, indem man ihnen neue Berufswelten zeige. Es gebe eine steigende Arbeitslosigkeit, aber gleichzeitig auch eine Nachfrage nach gut ausgebildeten Leuten. Man müsse daher den Menschen klarmachen, „wenn ich was lerne, hab ich in meinem Leben bessere Chancen“, so Carmann. Eine Friseurin im ersten Lehrjahr verdiene 395 Euro, eine Kfz-Technikerin hingegen 668 Euro, führte Carmann vor Augen, dass die klassischen Frauenberufe schlechter bezahlt seien und dass sich diese große Spanne im weiteren Berufsleben bis hin zur Pension fortsetze. 80 Prozent der Lehrberufe gebe es im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich, das müsse man bewusst machen. Erproben und Entdecken sei dabei etwas ganz Wichtiges, so Carmann.

Der Geschäftsführer der Jungen Industrie Niederösterreich Simon betonte, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten für Techniker steigen. „Mehr als 50 Prozent der Unternehmen wollen Techniker einstellen“, so Simon. Die Entscheidung, welchen Lehrberuf man wähle, hänge bei Mädchen stark von ihrem Umfeld ab. Der Girls‘ Day sei somit eine gute Möglichkeit in einen Beruf hinein zu schnuppern. Man müsse bereits im Kindergarten anfangen, spielerisch Technikthemen zu erfassen. Mit dem Technischen Museum gebe es etwa das Projekt „Technik kinderleicht!“, so Simon. Man müsse „früh genug das Interesse für Technik entwickeln“ und „zeitgemäße Berufsfelder vermitteln“, so Simon.

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