Donnerstag, 25. April 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Handelstag „Was online nicht leisten kann“

Eine Brücke zwischen analogem und digitalem Handel zu schlagen, stand im Zentrum des heurigen niederösterreichischen Handelstags, zu dem sich rund 250 Handelsunternehmerinnen und Handelsunternehmer am 5. September im neuen NV-Forum der Messe Wieselburg zum Jahresleitthema Digitalisierung zusammengefunden haben.

Für den Spartenobmann des niederösterreichischen Handels, Franz Kirnbauer, liegt der Erfolgsgarant in der Kombination von Kundenorientierung und digitalen Möglichkeiten. „Einerseits geht in allen Befragungen hervor, dass Menschen von Menschen kaufen. Neben Service und Kundenorientierung gibt es aber auch einen immer stärker werdenden Trend zur Digitalisierung – Website, Webshop und Social Media sind hier nur einige Schlagworte. Für eine wirklich erfolgreiche Unternehmensstrategie braucht es beide Aspekte,“ so Kirnbauer im Zuge der gemeinsamen Eröffnung des Handelstags mit Sonja Zwazl, der Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ).

Sonja Zwazl verwies auf positive Ergebnisse wie die vom IHS von 1,7 auf 2,5 Prozent erhöhte Wachstumsprognose für Niederösterreich, sowie den ersten Platz von Niederösterreich im aktuellen Kaufkraft-Ranking der Bundesländer. Zugleich betonte sie die Bedeutung einer starken Interessenvertretung für die heimische Wirtschaft. „Es geht um einen verlässlichen Partner für unsere gesamte Wirtschaft, um Solidarität und einen fairen Interessenausgleich, der sicherstellt, dass nicht manche unter die Räder kommen. Und es geht um eine starke Stimme für mehr Anerkennung für die Wirtschaft – gerade, weil wir Unternehmerinnen und Unternehmer gesellschaftlich in der Minderheit sind.“

„Das Potenzial des Online-Handels als zusätzlichen Absatzkanal nutzen“

Als Hauptsponsor der Veranstaltung fungierte die Post und stellte in einem Themenpark ihre effizienten Businesslösungen vor. „Konsumenten nutzen heute dank des heterogenen Angebots parallel mehrere Kanäle bei ihrem Einkauf – das stellt den stationären Handel vor Herausforderungen, denen Unternehmen aktiv begegnen müssen“, so Peter Umundum, Vorstand der Österreichischen Post AG. Die Gefahr, dass der österreichische Handel an Marktanteilen verliere, sei groß, rund 60% der E-Commerce-Umsätze würden aktuell ins Ausland abfließen. „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, bestehende Kunden langfristig zu binden und neue Kunden zu akquirieren gilt es, das Potenzial des Online-Handels als zusätzlichen Absatzkanal zu nutzen. Es geht also weniger um ‚entweder oder‘, sondern vielmehr um ‚sowohl als auch‘. Wir müssen uns mit dem Thema Multi-Channel intensiv auseinandersetzen, um verschiedene Absatzkanäle optimal zu vernetzen und die Stärken des stationären- als auch des Online-Geschäfts voll auszuschöpfen.“

Inszenierung des stationären Handels

Der internationale Verkaufsexperte Christian Mikunda, er gilt als Begründer der strategischen Ladendramaturgie, empfahl dem stationären Handel in seiner Keynote, „in Zeiten des Online-Shoppings schwere Geschütze aufzufahren“. Der international gebuchte Experte zeigte, wie sich Läden durch kleine ästhetische Überraschungen aufwerten können (Art Priming), oder eine entsprechende Inszenierung Kunden seelisch öffnen kann (Destabilization). Ladendramaturgie könne den Kunden auch in einen tranceähnlichen Zustand versetzen (Hypnoästhetik). Entscheidend sei aber immer der Faktor Mensch, am Point of Sale „müssen Verkäufer, Ware und Kunde im Gleichklang schwingen“.

Bernd Albl, Director der Division Digital Retail bei der Umdasch Shopfitting Group betonte die Allgegenwärtigkeit der Digitalisierung im Handel: „Die Verzahnung digitaler Angebote mit dem stationären Handel wird deswegen immer bedeutender, weil die digitale Integration im Wesentlichen der Emotionalisierung und Inszenierung von Shoppingwelten sowie der Servicierung von Kunden im Handel dient.“

Weitere Arikel aus der Sparte

Aktuelle Autotests

Aktuelle Kurzmeldungen