Freitag, 29. März 2024

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Ferienbeginn für 179.000 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich

Für rund 179.000 Schülerinnen und Schüler in Niederösterreich beginnen am kommenden Freitag die Sommerferien. Den Schulschluss nahmen Bildungs-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und Bildungsdirektor Johann Heuras heute, Mittwoch, zum Anlass, um gemeinsam über das zu Ende gehende und intensive Bildungsjahr 2017/18 Bilanz zu ziehen und über die kommenden Schwerpunkte und Ziele Niederösterreichs im Bereich der Bildung zu informieren.

Landesrätin Teschl-Hofmeister sprach von einem „erfolgreichen Schul-und Kindergartenjahr“. Sie habe seit ihrem Amtsantritt als Bildungs-Landesrätin zahlreiche Schulen besucht und sei „sehr beeindruckt“ von der guten Arbeit, die geleistet werde, bedankte sich Teschl-Hofmeister dafür bei den Pädagoginnen und Pädagogen.

In mehr als 1.100 Kindergärten seien 2017/18 mehr als 52.000 Kinder betreut worden, betonte die Landesrätin die „besonders hohe Qualität und hohe pädagogische Arbeit“ in den Kindergärten. Man sei bestrebt, diese hohe Qualität aufrecht zu erhalten, daher gebe es immer wieder Verbesserungen. Zur Betreuung von Kindern, die eine besondere Förderung bräuchten, gebe es Sonderkindergartenpädagoginnen und –pädagogen, diese seien besonders achtsam im Umgang mit den Kindern. Im Sommer werde man eine spezielle Fortbildung für diese 300 Pädagoginnen und Pädagogen anbieten. Ein wichtiges Thema sei Sprachförderung, hier komme ein neues Modell, die Heidelberger Marschak Interaktions-Methode, als alltagsintegrierte Sprachausbildung, zum Einsatz. Betreffend 15a-Vereinbarung brauche es seitens des Bundes „eine klare Vorgabe“, wie es mit dieser weitergehe, appellierte die Landesrätin.

Zum Schulbereich sagte Teschl-Hofmeister, dass es ein neues pädagogisches Konzept geben solle, es gehe etwa darum die Schulreifekriterien zu präzisieren, d.h. wann welches Kind für welche Schulstufe geeignet sei. Weitere wichtige Punkte seien die Weiterentwicklung der NMS und eine Reform der Lehrpläne in der Primar- und Sekundarstufe. In Niederösterreich wolle man die NMS durch einen neuen Schwerpunkt aufwerten. Bisher gebe es die beiden Schwerpunkte Sport und Musik, neu dazukommen solle ab Herbst der Schwerpunkt „Naturwissenschaften und Technik“, um die Schulen laufend an den Arbeitsmarkt anzupassen. Starten werde man in fünf Schulen: in Zwettl, Lassee, Ybbsitz, St. Pölten und Wr. Neustadt.

Zur schulischen Nachmittagsbetreuung sagte die Landesrätin, dass diese von fast 16,5 Prozent aller Pflichtschüler in Anspruch genommen werde. „Der Trend zeigt deutlich, dass die Nachfrage nach schulischer Nachmittagsbetreuung intensiv ansteigt“, betonte Teschl-Hofmeister, dass es für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders wichtig sei, seine Kinder gut betreut zu wissen.

Bildungsdirektor Heraus führte aus, dass sich in diesem Schuljahr vieles verändert habe: „Wir sind im Prozess, den Landesschulrat in eine Bildungsdirektion umzuwandeln.“ Den Fokus habe man aber auch 2017/18 auf Bildung und Pädagogik gelegt. In der Volksschule hätten von den 14.820 Schülerinnen und Schülern der vierten Schulstufe ca. 60 Prozent die AHS-Reife erreicht, sprach Heuras von einem „hohen Prozentsatz“. „63 Prozent aller Schüler zwischen zehn und 14 Jahren gehen in eine Mittelschule, davon haben 43,5 Prozent mit ausgezeichnetem oder gutem Erfolg abgeschlossen“, informierte der Bildungsdirektor, dass lediglich 1,12 Prozent mit mehr als zwei Nicht Genügend das Lehrziel nicht erreicht hätten.

In der AHS gesamt hätten 49,6 Prozent der Schülerinnen und Schüler einen ausgezeichneten oder guten Erfolg, hielt Heuras fest: „Jeder zweite AHS-Schüler schneidet mit einem guten oder ausgezeichneten Erfolg ab.“ In der Unterstufe liege der Wert sogar bei 56 Prozent. Das Lehrziel nicht erreicht hätten insgesamt 1,65 Prozent. In der BMHS hätten 22,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler mit einem guten oder ausgezeichneten Erfolg abgeschlossen, vier Prozent seien gescheitert.

Zur Matura sagte der Bildungsdirektor, dass die Ergebnisse erfreulich seien. Bei den AHS würden sich vier Schulen aus Niederösterreich unter den zehn besten AHS befinden. In Deutsch und Englisch befinde man sich im Mittelfeld, in Mathematik habe man sich verbessern können – es gebe mehr Einser und weniger Fünfer als im Österreich-Schnitt, betonte Heuras, dass es aber Verbesserungspotential gebe. Bei den BHS liege man überall über dem Bundesschnitt, man habe mehr Sehr Gut- und weniger Nicht Genügend-Schüler. In Mathematik hätten 6,2 Prozent ein Sehr Gut (Österreich-Schnitt: 5,5 Prozent) und 4,7 Prozent ein Nicht Genügend (Ö-Schnitt: 5,2 Prozent). Weniger erfreulich sei, dass die Anzahl der Mädchen, die ein Nicht Genügend hätten, höher sei als die Anzahl der Burschen.

In den Mittelschulen habe man bisher zwei Schwerpunkte: den sportlichen und den Musik-Schwerpunkt, führte Heuras aus, dass man den Schwerpunkt „Naturwissenschaft und Technik“ brauche, weil dieser nachgefragt werde. Es werde dafür eine Pilotschule in jeder Bildungsregion geben. Zudem werde man den NAWI-Schwerpunkt mit Fortbildungen begleiten. Fortbildungen werde es auch im Bereich der Digitalisierung geben, hielt der Bildungsdirektor fest, dass man für Neulehrer in den Verträgen verankert habe, dass sie im Bereich der Digitalisierung etwas vorweisen müssen. Abschließend sagte Heuras den 23.000 Pädagoginnen und Pädagogen „ein herzliches Dankeschön für den Einsatz in diesem Schuljahr“.

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