Donnerstag, 28. März 2024

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Ernte 2018: Mais und Soja besser als erwartet

Die Mais- und Sojaernte ist heuer in Oberösterreich deutlich besser ausgefallen als aufgrund der Trockenheit befürchtet. Die Bandbreite der Erträge war aufgrund der heurigen Witterungssituation mit Hitze und Dürre extrem groß. Auch die Zuckerrübe litt unter der Trockenheit, die Erträge liegen in Oberösterreich aber im guten Bereich. Existenzielle Probleme durch die Trockenheit haben vor allem die heimischen Grünland- und Futterbaubetriebe. Hier wird im Jahresschnitt mit Ertragseinbußen von 40 Prozent gerechnet. Zudem verursacht die Larve des Maikäfers, der Engerling, in vielen Grünlandgebieten Oberösterreichs momentan enorme Schäden.

„Die vor kurzem beschlossene Dürrehilfe kann nur einen Bruchteil der echten Schäden und Einkommensverluste der Grünlandbauern kompensieren. Dazu kommt eine richtiggehende Engerlingplage, von der ganz Oberösterreich betroffen ist, wenn auch innerhalb der Bezirke mit unterschiedlicher Flächenverteilung und Schwerpunkten“, erläutert Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.

Welternährungstag: Hunger ist kein Versagen der Landwirtschaft

Am Gründungstag der Welt-Ernährungsorganisation FAO – dem 16. Oktober – wird der Welternährungstag begangen. Das Recht auf Ernährung ist ein grundlegendes Menschenrecht. Laut aktuellem Welthungerbericht hungern etwas über 800 Millionen Menschen – seit 1990 ist die Zahl der Hungernden um über 200 Millionen Menschen zurückgegangen. Allerdings ist bedingt durch einige gravierende Krisengebiete die Zahl zuletzt wieder gestiegen. 13 Prozent oder etwa jeder achte Mensch auf der Welt hungert. „Dass immer noch so viele Menschen hungern hat am allerwenigsten damit zu tun, dass die Landwirtschaft versagt hätte. Hunger ist wohl viel mehr das Ergebnis nicht funktionierender, korrupter staatlicher Strukturen, von Krieg, Bürgerkrieg, aber zunehmend auch witterungsbedingter Katastrophen“, betont Reisecker.

Klimawandel bedroht die landwirtschaftliche Produktion

Faktum ist, dass die landwirtschaftliche Produktion unter Witterungsstress und Klimawandel immer stärker leidet und dass die Entwicklungen schneller als ursprünglich angenommen voranschreiten. Das vor wenigen Jahren prophezeite Szenario, dass gegen Ende des Jahrhunderts in Oberösterreich 30 Hitzetage vorkommen würden, ist mittlerweile erreicht oder Normalität. Im Zentralraum gab es heuer beispielsweise in Enns 33 Hitzetage. Von einem Hitzetag wird dann gesprochen, wenn die Tageshöchsttemperatur über 30 Grad steigt. 12 Tage davon lagen sogar über 33 Grad Tageshöchsttemperatur.

Schadorganismen werden mehr

Zudem ist feststellbar, dass Schadorganismen – allen voran Insekten – mehr werden und
stärker schädigen. Im Frühjahr hat der Derbrüsslerkäfer 10.000 Hektar Zuckerrübenfläche in Ostösterreich vernichtet. Die Grünlandgebiete kämpfen zunehmend mit dem Maikäfer bzw. dessen Larve, dem Engerling. Die Schäden in Oberösterreich sind exzessiv und das wahre Ausmaß wird vermutlich erst im kommenden Frühjahr zu Tage treten. „Die Bekämpfung ist schwierig, kostenintensiv und nicht immer von Erfolg gekrönt. Das Thema wird uns noch länger verfolgen, da der Maikäfer in Zyklen auftritt“, erläutert Reisecker.

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