Freitag, 29. März 2024

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Erhöhte Unfallgefahr beim Garteln im Herbst

Aktuell wird es im Garten noch einmal richtig arbeitsreich. Bäume auslichten, Hecken zurückschneiden und Beete umgraben – dabei kann rasch etwas schief gehen. Die meisten Gartenunfälle passieren im Herbst. Am häufigsten sind Stürze, gefolgt von Schnittwunden oder einer Überbelastung des Bewegungsapparats.
Welche Blessuren selbst versorgt werden können und wann der Weg ins Krankenhaus nötig ist, weiß Unfallchirurgin Dr. Verena Lüthje vom Landes- Krankenhaus Rohrbach.

„Menschen, die von Leitern fallen, kommen oft mit schwerwiegenden Verletzungen zu uns.
Schon Stürze aus eineinhalb bis zwei Meter Höhe können lebensgefährlich sein, wenn Kopf
oder Rücken betroffen sind“, berichtet OÄ Dr. Verena Lüthje. Festes Schuhwerk mit guten
Sohlen, stabile Leitern und ein besonders sicherer Stand der Aufstiegshilfe sind unumgänglich, um Stürze zu vermeiden. Aber auch wenn nach dem Unfall im ersten Moment alles in Ordnung zu sein scheint, ist es nicht ratsam gleich aufzuspringen. „Besonders wenn man auf dem Rücken gelandet ist und akut keinen Schmerz empfindet, macht es Sinn kurz liegen zu bleiben und in den Körper hinein zu spüren“, so die Expertin.

„Nur“ verstaucht oder doch gebrochen?

Stolpert man über Werkzeug, ist schnell ein Gelenk „verknackst“. Fuß oder Hand schwellen
an und schmerzen, weil die Gelenkkapsel, Muskeln und Bänder stark überdehnt wurden. Eine Verletzung die gerne unterschätzt wird, weiß Unfallchirurgin Lüthje: „Handelt es sich um eine leichte Form der Verstauchung, reicht es die betroffene Stelle zu kühlen und hoch zu lagern. Treten sehr starke Schmerzen auf, kann es sich auch um einen Bänderriss oder einen Bruch handeln, der rasch diagnostiziert werden muss, um Nachfolgebeschwerden zu verhindern.“ Dicht gefolgt von Stürzen sind Schnittverletzungen, die sich im Gartenumfeld leicht entzünden können: „Ist ein Schnitt nicht breiter als ein Zentimeter und sauber, kann die Wunde vorsichtig mit Wunddesinfektionslösung behandelt werden. Ist eine solche nicht vorhanden, kann die Wunde alternativ unter kaltes, klares Leitungswasser gehalten werden. Bei klaffenden, tiefen Wunden, die stark bluten oder stark verschmutzt sind,
tieferen Stichwunden und bei größeren Abschürfungen ist die Fahrt ins Krankenhaus
unumgänglich“, betont die Fachärztin. In jedem Fall ist ein guter Tetanus-Schutz wichtig.
Ein Blick in den Impfpass ist daher bei jeder Wunde ratsam.

Gartenarbeit ist gutes Training für den Rücken

Die positiven Aspekte der Gartenarbeit: Die letzten warmen Tage können genutzt werden, um sich an der frischen Luft zu bewegen. „Viele unterschiedliche Bewegungen und Belastungen bei der Arbeit sind ein sehr gutes Training, um die Belastbarkeit des Körpers zu verbessern“, sagt Gunther Mittermayr, leitender Physiotherapeut des LKH Rohrbach.
Neben allen Vorsichtsmaßnahmen ist der wichtigste Rat auf die Entspannung nicht zu
vergessen: „Ruhiges, entspanntes Arbeiten ohne Stress, viele Pausen und das realistische
Einschätzen der eigenen körperlichen Möglichkeiten, sind die beste Voraussetzung dafür,
Unfälle zu vermeiden“, schließt Physiotherapeut Gunther Mittermayr.

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