Freitag, 26. April 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

Eigene Aula: Würdigung für Alois Mock

Der Blick wirkte entschlossen, in der Hand die Beißzange und vor den Augen den Stacheldraht – der durchnitten wurde. Diese symbolischen Bilder für das Ende des Eisernen Vorhanges mit dem damaligen Außenminister Alois Mock (ÖVP) und seinem ungarischen Kollegen Gyula Horn gingen vor 30 Jahren um die Welt.

Jetzt wurde es wieder Zeit sich daran zu erinnern und damit verbunden eine erneute Würdigung des großen Europäers Alois Mock. So trägt der Veranstaltungsraum im historischen Springer Schlössl, dem Sitz der Politischen Akademie der ÖVP, seit 26. Juni 2019 den Namen des ehemaligen Außenministers – sie heißt nun Alois Mock Aula. „Wir würdigen damit eine historische Persönlichkeit, die in den Werten der Volkspartei verwurzelt war, sie gelebt und geprägt hat und ihr gesamtes Leben der Arbeit für unser Österreich gewidmet hat“, erklärte dazu Bettina Rausch, die Präsidentin der Politischen Akademie, die Beweggründe.

Im Beisein von Edith Mock, der Gattin des vor zwei Jahren verstorbenen Namensgebers, hat der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, ein persönlicher Freund von Alois Mock, die Alois Mock Aula gesegnet.

Der Termin für diese Raumbenennung war nicht zufällig gewählt – gleich drei Jubiläen gibt es im Juni 2019 zu feiern: Am 10. Juni wäre Alois Mock 85 Jahre alt geworden. Am 12. Juni vor 25 Jahren hat sich Österreich in einer Volksabstimmung für den EU-Beitritt entschieden. Und am 28. Juni vor 30 Jahren hat Alois Mock gemeinsam mit dem ungarischen Premierminister Gyula Horn den Eisernen Vorhang durchschnitten.

Ein durch und durch integrer Mensch

Als einen der „die Menschen einfach gemocht hat und selbst ein durch und durch integrer Mensch war“, beschreibt ihn Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Mock stehe für „das Ende der Nachkriegsordnung und die Neuordnung Europas,“ verweist er auf den Fall des Eisernen Vorhangs. Wolfgang Sobotka ist auch Gründer des Alois Mock Instituts für Zukunftsfragen. Alois Mock habe Österreich nämlich nicht nur europapolitisch geprägt, führt der Historiker Helmuth Wohnout aus und nennt erfolgreiche Initiativen im Sozial-, Arbeits-, und Bildungsbereich als Beispiele.

Im Zuge der Veranstaltungen haben auch Wegbegleiter von Alois Mock über ihre politischen und persönlichen Erlebnisse mit ihm erzählt: Die beiden ehemaligen Minister Robert Lichal und Werner Fasslabend, Mock-Sprecher Herbert Vytiska, EU-Verhandler Botschafter Gregor Woschnagg und per Video-Botschaft sein ehemaliger Assistent und jetzige niederösterreichische Landesrat Martin Eichtinger und die ehemalige Europa-Staatssekretärin Brigitte Ederer.

Segnung durch Weibischof Helmut Krätzl

Die Segnung der Alois Mock Aula hat Weihbischof Helmut Krätzl, auch er ein langjähriger persönlicher Freund von Edith und Alois Mock, vorgenommen. Er hat aufgefordert, die „Spiritualität des Alois Mock“ zum Vorbild zu nehmen und dafür drei Bereiche angesprochen: Gesprächskultur und Wertschätzung auch gegenüber Andersdenkenden, aus einem tiefen Glauben heraus im politischen Engagement Verantwortung für die Welt zu übernehmen und schließlich der immer optimistische Umgang mit „persönlichen Alterserscheinungen“.

Ganz persönlich wurde es schließlich auch mit Franz Menk, einem Jugendfreund und Ehrenbürgermeister von Mocks Heimatgemeinde Euratsfeld und Edith Mock, die auch die kulinarischen Vorlieben ihres Gatten offenbarte. So hat sich dann auch der Ausklang gestaltet: Ganz im Sinne von Alois Mock mit Debrezinern, Palatschinken und Zitroneneis, dazu Himbeer-Kracherl und Frucade.

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