Samstag, 20. April 2024

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Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 präsentieren Ergebnisse der Schmetterlingszählung

Neue Erkenntnisse beim Schutz der wichtigen Bestäuber dank Citizen- Science

Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 haben heuer von 12. Juli bis 5. August zum zweiten Mal die Schmetterlingszählung „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ in den heimischen Gärten, Balkonen und Terrassen als Citizen- Science Projekt durchgeführt. Mehr als die Hälfte der Schmetterlingsarten in Österreich ist bedroht. Die Zählung ist ein wichtiges Hilfsmittel, einen Überblick über die Bestände zu gewinnen.

Kaisermantel hat das Große Ochsenauge überholt – 12. 400 Schmetterlinge mehr als im Vorjahr gemeldet

Über die gratis App „Schmetterlinge Österreichs“ von Blühendes Österreich und GLOBAL 2000 wurden im Rahmen von „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ 23.000 Fotos von Schmetterlingen von 2.650 BeobachterInnen hochgeladen. 2017 waren es 12.000 Meldungen. Somit wurden heuer fast doppelt so viele Meldungen übermittelt wie 2017. Der am häufigsten gemeldete Schmetterling ist mit 1.958 Fotos der Kaisermantel gefolgt vom Vorjahressieger dem Großen Ochsenauge mit 1.584 und dem Admiral mit 1.440 Meldungen.

„Ich bin wirklich begeistert vom großartigen Engagement so vieler NaturliebhaberInnen im Rahmen der Gartenzählung! Dabei ist nicht nur die Anzahl der eingelangten Meldungen hervorzuheben, sondern auch die Nachweise vieler bemerkenswerter Arten. Auch nimmt die Qualität der hochgeladenen Fotos kontinuierlich zu und es ist ein Vergnügen, sich diese anzuschauen“, freut sich Helmut Höttinger, Schmetterlingsexperte und Verfasser der Auswertung.

Schmetterlingsreichster Garten in Vorarlberg

Der Garten mit den meisten gemeldeten Exemplaren ist der von Moni Klocker in Vorarlberg. Sie hat 564 Fotos hochgeladen und auch gleichzeitig die meisten verschiedenen Arten vor der Linse gehabt (54). An zweiter Stelle liegt Oberösterreich mit Anna S. (516 Meldungen) und an dritter Momcilo Borek aus Ebreichsdorf in Niederösterreich (420 Meldungen).

Heimische Vielfalt und naturnahe Gärten als wichtige Oasen

Österreichs Gärten sind ein wichtiger Baustein zum Erfolg einer Bestandserhebung der Schmetterlinge. Leonore Gewessler von GLOBAL 2000 ergänzt: „Die heimische Biodiversität ist die Grundlage für unser aller Leben. Ohne Schmetterlinge, keine Blumen – und umgekehrt. Deswegen kämpfen wir mit aller Kraft für das Schöne in Österreich.“

Gemeldete Tagfalterarten 

Insgesamt wurden 112 Tagfalterarten gemeldet, das entspricht 52 Prozent der in Österreich bisher nachgewiesenen 215 Arten. 2017 waren es während der Aktion exakt genauso viele Arten gewesen.

Steiermark ist artenreichstes Bundesland bei den Tagfaltern

Nicht nur ein grünes Herz, sondern vor allem auch eines für Schmetterlinge hat die Steiermark: 78 verschiedene Tagfalterarten und 49 Nachtfalterarten wurden gemeldet. Platz 2 sichert sich der Vorjahres-Sieger Niederösterreich mit 77 und damit nur eine Meldung weniger als aus der Steiermark. Dafür übernimmt dieses Bundesland in Punkto Nachfalter-Sichtungen wieder die Führung: ganze 60 Arten wurden gemeldet. Weiterhin auf Platz 3 liegt Kärnten mit 67 Tagfalterarten und 39 Nachtfalterarten.

Wissenschaftliche Highlights unter den Schmetterlingen

Als naturschutzfachlicher Sicht besonders interessant wurden heuer 348 Tagfalter-Meldungen von 12 Arten angesehen.  Sie betreffen Arten der FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU) sowie solche, die in der Roten Liste der Tagfalter Österreichs in die Kategorien „vom Aussterben bedroht“ und „stark gefährdet“ eingestuft sind.

Viele dieser Arten wurden heuer häufiger gemeldet als 2017. Der Hauptgrund dafür ist das deutlich größere Engagement der Schmetterlings-Lobby bei der heurigen Zählaktion.

Zusätzlich bemerkenswert ist der Erstnachweis einer Tagfalterart für das Bundesland Salzburg: Der Schwarze Trauerfalter (Neptis rivularis) wurde am 31.7.2018 aus Tamsweg gemeldet!

Leider bedeutet das nicht, dass sich die Bestände erholen, sondern vermutlich, dass sich mehr Menschen für die Zählung begeistert und mitgemacht haben.

Schmetterlingszählung auch in der kalten Jahreszeit

Wer bis in den Dezember Schmetterlinge zählen möchte, kann dies bei blühendem Efeu tun. Admiral, Tagpfauenauge oder Kleiner Fuchs tummeln sich auf den Blüten der Kletterpflanze. Im Herbst liefert der Efeu Schmetterlingen wichtigen Nektar. Er blüht erst in der kalten Jahreszeit, wenn nur noch wenige andere Nektarquellen den Insekten zur Verfügung stehen. Die gelbgrünen Blüten sind offen, sodass Schmetterlinge einen leichten Zugang zum Nektar erhalten.

Die Zählung in Österreichs Gärten „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ findet auch nächstes Jahr wieder statt.

Die ausführliche Auswertung der Schmetterlingserhebung in Österreichs Gärten, sowie die Bundesländerauswertung finden Sie unter www.schmetterlingsapp.at

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