Donnerstag, 25. April 2024

Verlässlich, kompetent, unkompliziert…

ASFINAG entwickelt „Smart Fire Simulator“ für Tunnelübungen

Kooperationsprojekt mit Klagenfurter HTL erstmals im Echteinsatz

Fahrzeugbrände im Tunnel können große Gefahren für Menschen sein, und Tunnel schwer beschädigen. Die realistischste Übungsart der Feuerbekämpfung ist wohl der echte Brand. Ohne offenes Feuer, aber trotzdem wie echt, sind Löschübungen mit dem innovativen „Smart Fire Simulator“ der ASFINAG. Entwickelt wurde dieses einzigartige Feuer-Simulationsgerät gemeinsam mit Schülern der Höheren Technischen Lehranstalt für Elektrotechnik Mössingerstraße in Klagenfurt. „Unser Ziel war es, den Einsatzkräften bei Tunnelübungen auch für Löscheinsätze die Möglichkeit zu bieten ihr Know-how zu verbessern. Dazu haben wir ein Gerät entwickelt, das effiziente und realitätsnahe Brandsimulationen ohne offenes Feuer oder Pyrotechnik ermöglicht“, sagt Thomas Nessel, Tunnelsicherheits-Beauftragter der ASFINAG.

In seiner Form ähnelt der „Smart Fire Simulator“ einem Pkw mit Front-, Heck- und Seitenfenstern, und trotz des unscheinbaren Designs kann er so einiges: Der Simulator ist rasch und problemlos einsetzbar. Das System wird über eine App bedient und ist in der Lage mehr als 100 verschiedene Brandszenarien zu simulieren. Darüber hinaus ermöglicht die Innovation eine lückenlose Kontrolle, wie effizient die Löschübung war. Es werden sogar die bei einer Übung notwendigen Wassermengen von Sensoren erfasst. Ob Motorbrand, ein Brand im Kofferraum oder ein Vollbrand, simuliert wird das Feuer mit speziellen LED-Lampen. Noch während der Übung  werden diese Daten live mithilfe der App ausgewertet und analysiert. Dazu Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfsberg, OBR Wolfgang Weisshaupt: „Wir haben den Simulator erstmals im Echteinsatz bei der Übung im Donnersberg-Tunnel am 26. März auf der A 2 Süd Autobahn getestet. Das System gibt uns aufschlussreiche Erfahrungen für den Ernstfall – das ist unbezahlbar.“

Fahrzeugbrand ohne Feuer

Die Software des Brandsimulators vergleicht die eintreffenden Wassermengen mit Referenzwerten und regelt damit die Helligkeit der LEDs, die das Feuer simulieren. Für die Datenübertragung an den Server und zur Auswertung der Sensorwerte kommt ein „Arduino“ (Mini Computer) mit Internet-Modul zur Anwendung. Mit einer eigens entwickelten App ist es möglich, den Löschvorgang und letztendlich auch den Löscherfolg gleich vor Ort auszuwerten. Die Übung selbst, also die Eigenheiten des simulierten Feuers, können ebenso entweder vor Ort bei der Übung oder auch aus der Tunnelwarte live gesteuert und geändert werden.

Innovative Idee mit großem Nutzen

Brandsimulationen bei Tunnelübungen stellten bisher sowohl die ASFINAG als auch Feuerwehren vor große Herausforderungen. Sie sind sehr zeitaufwendig und teils schwierig realisierbar, da in Tunnel für Übungen kein offenes Feuer verwendet werden darf. Ausgenommen davon sind Checks von Brandlüftern. Daher kann von den Expertinnen und Experten in den meisten Fällen nur abgeschätzt werden, ob ein Brand bei einer Übung tatsächlich gelöscht ist, ob die Wassermenge ausreichend und der Einspritzwinkel richtig war. Für noch mehr Effizienz bei den regelmäßig stattfindenden Tunnelübungen wurde in der ASFINAG Abteilung „Betriebstechnik“ daher die Idee für den mobil einsetzbaren Brandsimulations-Wagen „Smart Fire Simulator“ entwickelt. Realisiert und gebaut wurde der innovative Übungs-Helfer als Maturaprojekt von vier Klagenfurter Schülern der HTL Mössingerstraße. Die Schüler entwickelten die Software, konzipierten die Energieversorgung und übernahmen die maschinelle Fertigung sowie die 3D-Modellierung.

Das Team: Patrick Krumpl, Christoph Ertl, David Petritsch, Nico Trinker; Lehrer: Gerhard Kukutschki, Andreas Krassnitzer

Weitere Informationen zum „Smart Fire Simulator“: www.stfs.at

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